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Lateinamerika

Oropouche-Virus weiter verbreitet als gedacht

Das Oropouche-Virus kommt in Lateinamerika deutlich häufiger vor als bisher angenommen. Das zeigt die Untersuchung von mehr als 9400 Blutproben aus fünf Ländern. Der Anstieg könnte extremen Wetterverhältnissen geschuldet sein.
dpa
15.04.2025  11:30 Uhr

Das Oropouche-Virus ist in Lateinamerika deutlich verbreiteter als bisher angenommen. In einer Studie aus Bolivien, Kolumbien, Costa Rica, Ecuador und Peru fand ein internationales Forscherteam in 6,3 Prozent von 9420 Blutproben Antikörper gegen den Erreger. Somit hatte dort mindestens jeder 16. Mensch schon einmal im Leben diese Infektion, erläuterte Ko-Autor Professor Dr. Jan Felix Drexler. Der Leiter der Arbeitsgruppe Virusepidemiologie an der Berliner Charité geht davon aus, dass vermutlich mehr als 6,3 Prozent der Bevölkerung bereits Kontakt zu dem Virus hatten. »Wir wissen nicht, wie lange die Antikörper anhalten.«

Es gab starke regionale Unterschiede, wie das Team im Fachjournal »The Lancet Infectious Diseases« schreibt: Während in Costa Rica im Schnitt etwa 2 Prozent der Proben Antikörper gegen den Erreger aufwiesen, waren es in Ecuador 5 Prozent und in den Amazonasgebieten mehr als 10 Prozent. Die Blutproben stammten aus den Jahren 2001 bis 2022.

In Deutschland wurden nach RKI-Angaben bisher vier Fälle von Oropouche-Fieber gemeldet: drei im Jahr 2024, einer in diesem Jahr. Es handele sich bei allen Betroffenen um Reiserückkehrer aus Mittel- und Südamerika. Eine Übertragung des Virus hierzulande wurde bisher nicht beobachtet.

Die Symptome des Oropouche-Virus (OROV) ähneln denen von Dengue- oder Chikungunya-Fieber: Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Übelkeit und Durchfall, mitunter auch Hautausschläge. In seltenen Fällen kommt es zu schweren Verläufen. Zudem gibt es Hinweise auf eine mögliche Schädigung ungeborener Kinder. Eine spezifische Behandlung oder Impfung gibt es bisher nicht.

Das seit den 1950er-Jahren bekannte Virus wird in Lateinamerika von verschiedenen Mückenarten übertragen. Lange Zeit wurden nur wenige Fälle pro Jahr gemeldet, weil wenig getestet wurde. Seit Ende 2023 ist die Zahl der Infektionen auf mehr als 20.000 Fälle pro Jahr gestiegen. Die Gründe dafür sind unklar. Die Forschenden um Drexler glauben, dass Klimafaktoren wie Regen und Temperatur großen Einfluss haben. Die starken Niederschläge im vergangenen Jahr in Teilen Südamerikas könnten zu größeren Mückenpopulationen und damit zur Ausbreitung des Virus beigetragen haben.

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