Pharmazeutische Zeitung online

Nachrichten

07.11.2005  00:00 Uhr

  Wirtschaft fordert Kürzung von Kassenleistungen
07.11. dpa. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat angesichts der Finanzkrise des Bundes höhere Belastungen für Rentner und gesetzlich Krankenversicherte gefordert. So sollten die Beiträge der Rentner an die Krankenkassen weiter steigen, verlangte DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun. Zudem müssten die Leistungen für alle Versicherten gekürzt werden. Der Staat könne sich die großzügigen Zuschüsse nicht mehr leisten. Die amtierende Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) wies die Forderungen energisch zurück. «Herr Braun gehört zu denen, die den Hals nicht voll kriegen. Statt einen Beitrag zu leisten, und für mehr Wachstum und mehr Beschäftigung zu sorgen, tut er nicht anderes als ständig mit neuen Forderungen zu kommen. Er kann mit seinem privaten Einkommen mehr schultern als andere», sagte Schmidt der dpa. Der DIHK-Präsident argumentierte in der Zeitung: «Ohne Zweifel müssen die Leistungen in der Krankenversicherung gekürzt werden. Das kann nicht von heute auf morgen erfolgen. Vielmehr ist eine schrittweise Umstellung erforderlich, auf die sich die Bürger einstellen können.»

WHO rechnet fest mit Grippe-Pandemie
07.11. dpa. Eine Grippe-Pandemie unter Menschen ist nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nur noch eine Frage der Zeit. Das aggressive Vogelgrippevirus H5N1 werde eines Tages eine Pandemie auslösen, erklärte WHO-Generaldirektor Jong Wook Lee am Montag zu Beginn einer dreitägigen internationalen Konferenz über die Vogelgrippe in Genf. Experten befürchten eine genetische Veränderung des Virus, so dass es dann auch leicht von Mensch zu Mensch übertragbar ist. «Wir wissen nicht, wann es geschehen wird. Wir wissen aber, das es passieren wird», sagte Lee, der die Zahl der bisher an der Seuche gestorbenen Menschen mit 63 angab. Alle Gestorbenen hatten sich zwar an Tieren infiziert, eine direkte Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch ist bisher nach Angaben der WHO noch nicht eindeutig nachgewiesen. Alle Hinweise sprächen aber dafür, dass es auch eine Pandemie geben werde, sagte der WHO-Chef. Ziel der Konferenz in Genf sei es, sich besser darauf vorzubereiten.

Sozialgericht verhandelt Pfizer-Klage gegen Festbetrag
07.11. dpa. Die Klage gegen den Festbetrag beim Blutfettsenker Sortis wird am 22. November vor dem Sozialgericht in Berlin verhandelt. Dies sagte der Direktor für den Bereich Recht und Corporate Affairs beim Hersteller Pfizer, Michael Klein, am Montag der dpa in Karlsruhe. Der Pharmakonzern wehrt sich gegen die Eingruppierung des Cholesterinsenkers Sortis in die Festbetragsgruppe für Statine. Sortis ist nach Ansicht von Pfizer eine therapeutische Verbesserung im Sinne des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes. Deshalb dürfe es dafür keinen Festbetrag geben. Den Nachweis habe das Medikament in zahlreichen Studien erbracht. Die Klage richtet sich gegen die Spitzenverbände der Krankenkassen. Pfizer weigerte sich, den Preis für Sortis auf die Höhe des seit Anfang 2005 gültigen Festbetrags zu senken. Kassenpatienten müssen seither für das Medikament eine Zuzahlung leisten.

Zwei-Milliarden-Sparpaket bei Arzneimitteln
04.11. dpa. Die Gesundheitspolitiker von SPD und Union haben sich auf ein zwei Milliarden Euro schweres Sparpaket zur Senkung der Arzneimittelkosten der gesetzlichen Krankenkassen geeinigt. Ein entsprechender Bericht des «Handelsblatts» vom Freitag wurde aus Teilnehmerkreisen bestätigt. Geplant ist danach, die Arzneimittelpreise für zwei Jahre einzufrieren. Zudem sollen die Naturalrabatte der Pharmaindustrie an die Apotheken verboten werden. Generika-Hersteller sollen einen zusätzlichen Preisnachlass von 5 Prozent auf ihre Produkte gewähren. Für die forschenden Pharma-Hersteller soll es dagegen Erleichterungen geben. Die Regelung, nach der die Kassen auch für neu entwickelte Präparate Höchstpreise festlegen, die die Krankenkassen maximal erstatten, soll gelockert werden. Ziel der Maßnahme ist es, die Arzneimittelforschung zu fördern.

Taille bestimmt Herzrisiko
04.11. dpa. Das Herzinfarktrisiko durch Übergewicht lässt sich nach einer neuen Studie am besten am Umfang von Taille und Hüfte ablesen. Demnach müssten rund drei Mal so viele Menschen als herzinfarktgefährdet eingestuft werden wie nach dem bisher betrachteten Body-Mass-Index (BMI), berichten kanadische Forscher im Medizinjournal «The Lancet» (Bd. 366, Seite 1640). Einer zweiten Studie zufolge könnte zudem ein Mix aus ASS und einem Blutgerinnsel-Hemmer tausenden Herzinfarktpatienten das Leben retten. Der Wirkstoff Clopidogrel sollte als Routinebehandlung erwogen werden, schreiben britische Forscher ebenfalls in «The Lancet» (Bd. 366, Seite 1607). Weltweit erleiden jährlich rund zehn Millionen Menschen einen Herzinfarkt. Zhengming Chen von der Universität Oxford und Kollegen untersuchten 45.852 Herzinfarktpatienten in chinesischen Kliniken. Zusätzlich zur täglichen Dosis ASS bekam die eine Hälfte der Probanden bis zu vier Wochen lang 75 Milligramm Clopidogrel am Tag, die andere Hälfte Placebo. Dabei zeigte sich, dass Clopidogrel die Zahl erneuter Infarkte und Schlaganfälle um 9 Prozent reduzierte. 7 Prozent aller Todesfälle ließen sich so vermeiden. Würden nur eine Million der jährlich zehn Millionen Herzinfarktpatienten weltweit so behandelt, ließen sich 5000 Todesfälle sowie 5000 nicht tödliche neue Infarkte und Schlaganfälle verhindern, meint Chen. Clopidogrel ist auch in Deutschland zugelassen. Als Indikator für das Herzinfarktrisiko untersuchten Forscher um Salim Yusuf von der kanadischen McMaster-Universität in Hamilton, Ontario, den Body-Mass-Index sowie den Taillen- und Hüftumfang bei mehr als 27.000 Probanden aus 52 Ländern. Die Hälfte der Studienteilnehmer hatte bereits einen Herzinfarkt erlitten, die andere Hälfte war eine in Alter und Geschlecht vergleichbare Kontrollgruppe. Dabei zeigte sich, dass der BMI bei den Herzinfarkt-Patienten im Mittel nur leicht höher war als in der Kontrollgruppe. Die Herzinfarktpatienten hatten dagegen ein auffallend höheres Verhältnis von Taillen- zu Hüftumfang. Diese Beobachtung galt für Männer und Frauen, für alle Altersgruppen und in allen untersuchten Regionen. Ein großer Taillenumfang deute auf viel gesundheitsgefährdendes Bauchfett, erläutern die Forscher. Ein größerer Hüftumfang sei dagegen ein Hinweis auf tiefer liegende Muskeln, die schützend wirkten. «Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine umfangreiche Neubewertung bei der Bedeutung der Fettleibigkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in vielen Regionen der Welt nötig ist», meint Yusuf.

Freispruch für US-Merck
04.11. dpa. Im zweiten Vioxx-Prozess ist der US-Pharmakonzern Merck&Co am Donnerstag freigesprochen worden. Ein Gericht in New Jersey sah keine Schuld des drittgrößten US-Pharmaunternehmens am Herzinfarkt eines Postangestellten aus Idaho. Für Merck war dies eine wichtige Entscheidung: Es stehen nach Angaben der Wirtschaftsagentur Bloomberg 6400 Klagen an. Das Unternehmen hatte das Schmerzmittel im vergangenen Jahr vom Markt genommen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass das Risiko von Herzinfarkten bei Langzeitpatienten stieg. Der Aktienkurs des Unternehmens stieg in New York sofort um gut 5 Prozent. «Wir sind sehr zufrieden», sagte der Leiter der Merck-Rechtsabteilung, Kenneth Frazier. «Es wird weitere Vioxx-Prozesse geben und wir werden uns in einem nach dem anderen rigoros verteidigen.» Ein Geschworenengericht in Texas hatte dem Konzern im ersten Vioxx-Prozess im August Mitschuld am Tod eines Marathonläufers gegeben. Es verurteilte das Unternehmen, der Witwe eines Patienten 253,5 Millionen Dollar (210 Millionen Euro) Schadensersatz zu zahlen. Das Unternehmen hat dagegen Berufung eingelegt. Anfang Oktober hatten auch vier deutsche Vioxx-Patienten Klage gegen Merck eingereicht. Merck hatte Ende 2004 für künftige Verteidigungskosten eine Rückstellung von 675 Millionen Dollar vorgenommen. Die Gesellschaft habe aber noch keinerlei Rückstellungen im Hinblick auf Vioxx-Klagen vorgenommen, hieß es. Merck sieht sich nach Branchenschätzungen möglichen Milliardenforderungen gegenüber.

Familiäres Krebsrisiko oft künstlich gesteigert
03.11. dpa. Das familiäre Krebsrisiko wird nach Ansicht von Heidelberger Wissenschaftlern oft überschätzt. Eine Häufung der Krebsdiagnosen innerhalb einer Familie liege stattdessen oft an der gesteigerten Wachsamkeit der Angehörigen des Erkrankten, teilte das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg am Mittwoch mit. Nach der Krebsdiagnose eines Verwandten ließen sich meist auch andere Familienmitglieder untersuchen. Dabei würden vermehrt Tumore in einem frühen Stadium diagnostiziert, die sonst unter Umständen gar nicht entdeckt worden wären. Dieser Effekt führe zu einer scheinbaren Steigerung des familiären Krebsrisikos. Die Epidemiologen werteten die Daten von fast 1,7 Millionen Angehörigen der rund 850.000 Patienten des schwedischen Familienkrebsregisters aus. Im ersten Jahr der Krebsdiagnose in der Familie wurden demnach besonders viele Fälle bei Angehörigen festgestellt, in den folgenden Jahren reduzierte sich diese Häufung wie vermutet. Das zeigte sich beispielsweise deutlich bei Töchtern, deren Mütter an Brustkrebs erkrankt waren: Im Jahr der mütterlichen Diagnose wurde bei ihnen fast fünfmal häufiger lokal begrenzter Brustkrebs diagnostiziert als bei der Allgemeinbevölkerung. Fünf Jahre später dagegen war kaum noch eine familiäre Häufung zu beobachten. Auch bei Geschwistern von Krebspatienten nahmen die Diagnosen von lokal begrenztem Brust-, Gebärmutterhals- und Prostatakrebs mit den Jahren nach der Diagnose bei Bruder oder Schwester ab. «Unsere Daten zeigen deutlich, dass eine Krebserkrankung eines nahen Angehörigen das familiäre Krebsrisiko künstlich steigert», sagt Kari Hemminki vom Krebsforschungszentrum. «Dieser Effekt sollte bei der medizinischen Beratung zu familiären Krebsrisiken unbedingt berücksichtigt werden, um die Ratsuchenden nicht unnötig zu verunsichern.»

Apotheker wehren sich
03.11. dpa. Die Apotheker in Nordrhein-Westfalen sehen sich nicht als Gewinner der Gesundheitsreform. Angaben von Krankenkassen, die Apotheken hätten 2004 bundesweit Mehreinnahmen von einer Milliarde Euro erzielt, seien falsch, sagte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe, Horst-Lothar Müller, am Donnerstag in Münster. Der Ertrag der Apotheken sei im Vergleich zu 2003 gesunken. Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, nannte die Darstellung der Kassen «nicht korrekt». Der Rohertrag der rund 20.000 deutschen Apotheken sei von 5,3 Milliarden Euro im Jahr 2002 auf 4,7 Milliarden in 2003 und 4,4 Milliarden in 2004 gesunken, sagte Müller. In diesem Jahr werde er vermutlich wieder leicht sinken. Die Forderung der Krankenkassen, die Einnahmen durch Abzug von zwei Euro pro abgegebener Medikamentenpackung weiter zu verringern, sei deshalb absurd. Die Apotheker hätten innerhalb des Gesundheitssystems bereits in diesem Jahr einen Solidarbeitrag in Höhe von 350 Millionen Euro geleistet. Mehr sei nicht möglich, sagte Müller. Die Apotheken hätten zahlreiche Vorschläge gemacht, wie weitere Einsparpotenziale erschlossen werden könnten, ergänzte Preis. Auf diese seien die Kassen nicht eingegangen. «Teilweise lenken sie nur von eigenen, nicht gemachten Hausaufgaben ab.». Den Krankenkassen sei es trotz erheblicher Kostenentlastungen nicht gelungen, die Beitragssätze zu senken. Stattdessen seien die Verwaltungsausgaben der Kassen drastisch gestiegen. Die Kassen hätten im vergangenen Jahr 8,1 Milliarden Euro für Personal- und Gebäudekosten ausgegeben - 20 Prozent mehr als 1998.

Dauerthema Beipackzettel
03.11. dpa. Nahezu jeder dritte Patient fühlt sich einer Studie zufolge durch Beipackzettel für Arzneimittel verunsichert. Viele Packungsbeilagen sind demnach schwer lesbar und unverständlich. «Das führt dazu, dass Medikamente gar nicht oder falsch eingenommen werden», sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK, Jürgen Ahrens, am Donnerstag in Berlin. Als Ergebnis der Studie forderte er zusammen mit der Bundesverbraucherzentrale patientenfreundlichere Beipackzettel. Die Studie hatte das wissenschaftliche Institut der AOK erstellt. Edda Müller vom Vorstand der Verbraucherzentrale kritisierte die Defizite bei der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben zur Verständlichkeit der Beipackzettel. Sie verlangte, dass nur Medikamente mit verständlichen Erklärungen zugelassen werden. Patienten wünschten sich übersichtliche Beipackzettel mit konkreten Informationen in einer einfachen Sprache. Das wissenschaftliche Institut der AOK präsentierte ein Beispiel für einen verbraucherfreundlichen Beipackzettel. Dafür wurde der Text eines häufig verschriebenen Antibiotikums von sechs auf zwei DIN-A4-Seiten gekürzt. Zudem wurden Piktogramme hinzugefügt und die Schrift vergrößert. Ziel der Bundesverbraucherzentrale und der AOK ist es, bald mit dem Bundesministerium für Gesundheit zu sprechen. «Wir müssen unsere Forderungen durchsetzen. Zum Wohl der Patienten», sagte Müller.

Todesursachen: Herz und Kreislauf weiter vorn
02.11. dpa. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weiterhin die Todesursache Nummer eins in Deutschland. Fast jeder zweite der 818.271 Todesfälle im Jahr 2004 sei von einer Erkrankung des Kreislaufsystems ausgelöst worden, berichtete das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden. Einem Krebsleiden erlag jeder vierte Gestorbene. Mehr als jeder hundertste (1,3 Prozent) Todesfall war 2004 ein Selbstmord. Unter den 368.472 Todesfällen auf Grund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren 41,4 Prozent Männer und 58,6 Prozent Frauen. Mehr als 90 Prozent dieser Menschen waren über 65 Jahre alt. Frauen starben entsprechend häufiger an einer Kreislauferkrankung, weil sie im Durchschnitt älter werden als Männer. Am Herzinfarkt, der zur Gruppe der Kreislauferkrankungen gehört, starben 67.149 Menschen, davon 54,8 Prozent Männer und 45,2 Prozent Frauen. Bei den rund 111.000 an Krebs gestorbenen Männern hatten bösartige Tumore in den Verdauungsorganen (fast 36.000 Gestorbene) und in den Atmungsorganen (gut 30.000 Gestorbene) die größte Bedeutung. Bei den Frauen dominierten Tumore in den Verdauungsorganen mit mehr als 32.000 Sterbefällen, gefolgt von Brustkrebs mit rund 17.592 Sterbefällen. Insgesamt starben in Deutschland im Jahr 2004 rund 37.700 Menschen weniger als im Jahr zuvor.

Fettsensor im Mund regelt Appetit
02.11. dpa. Der Appetit auf Pommes frites oder Schokolade kommt nicht von ungefähr: Ein Sensor im Mund regelt den Hunger auf Fettes - und stimuliert zugleich die Verdauung fetthaltiger Speisen. Das berichtet ein französisches Forscherteam unter der Leitung von Phillippe Besnard von der Universität Dijon. Es stellt im Fachblatt «Journal of Clinical Investigation» (DOI: 10.1172/JCI25299) den ersten Kandidaten für einen solchen Fettsensor vor. Zuvor hatten japanische Wissenschaftler bereits das traditionelle Geschmackskleeblatt süß, sauer, bitter und salzig um das fleischlich-herzhafte «umami» erweitert. Dass es einen Sinn auch für Fetthaltiges geben müsse, wurde seit längerem erwartet. Besnard konnte diese These nun mit Versuchen an Mäusen untermauern. Demnach ist das Glykoprotein CD36 verantwortlich für das Erschmecken von Fett und die Lust auf Fettes. Mäusen, denen das Protein fehlte, war selbst nach einer Hungerperiode egal, ob sie fettarme oder fettreiche Kost bekamen. Mäuse mit dem Sensor zogen dagegen stets die nahrhafte fette Speise vor. Über CD36 ließ sich zudem die Fettverdauung stimulieren, wie Besnard darlegt. Für die Medizin eröffnet die Erkenntnis möglicherweise auf längere Sicht neue Wege, gegen bestimmte Formen der Fettsucht vorzugehen.

Feinstaub: Bordsteine meiden
02.11. dpa. Wer weniger Feinstaub einatmen will, sollte auf Gehwegen eher am Gebäude als an der Bordsteinkante entlanglaufen. Die Feinstaubbelastung für Fußgänger in der Stadt ist am Fahrbahnrand um zehn Prozent größer als nahe am Gebäude, hat ein Forscherteam um Surbjit Kaur vom Imperial College in London herausgefunden. Das berichtet das britische Magazin «New Scientist» (Nr. 2524, S. 16) in seiner Ausgabe vom nächsten Samstag. «Gefährdete Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder auch Asthmatiker sollten das wissen», sagte Kaur der Zeitschrift. Die Forscher hatten elf Probanden für einen 20-minütigen Spaziergang an einer stark befahrenen Straße in London mit Pumpen ausgestattet, die die Luft einsogen. Im Anschluss hatten sie unter anderem die Konzentration der Feinstaubpartikel in der gesammelten Luft gemessen. Keinen Unterschied gab es in der Kohlenmonoxid-Konzentration.

Grippeimpfung nur für Risikokinder
01.11. dpa. Kinderärzte warnen Eltern vor Grippepanik und empfehlen Grippeschutzimpfungen nur für Risikokinder. «Wir werden zunächst die Kinder mit chronischen Krankheiten impfen. So empfiehlt es die Ständige Impfkommission, und so ist es auch sinnvoll», sagte der Kinderarzt Wolfram Singendonk, Impfexperte des Berliner Landesverbandes der Kinder- und Jugendärzte, am Dienstag. So sollten vor allem Kinder mit Asthma, Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten, Immunerkrankungen, schweren Behinderungen, Diabetes und anderen Stoffwechselkrankheiten geimpft werden. Viele Eltern, die zurzeit voller Angst in den Arztpraxen anriefen, versuchten auch Grippemedikamente zu «hamstern», sagte Singendonk. «Sie vorsorglich und ohne sichere Diagnose einzunehmen, bringt jedoch gar nichts. Eltern können darauf vertrauen, dass die Länder die Substanz rechtzeitig eingekauft haben und im Notfall an Patienten abgeben werden», sagte Singendonk.

Novartis wirft Auge auf Altana
01.11. dpa. Der schweizerische Pharmakonzern Novartis hat, wie eine Zeitung berichtet, Interesse an der Pharmasparte von Altana. Es habe zwischen beiden Unternehmen bereits Gespräche gegeben, die aber bislang zu keiner Annäherung bei der Bewertung der Altana Pharma AG geführt hätten, schreibt das «Handelsblatt» (Dienstagausgabe) unter Berufung auf Branchenkreise. Sprecher von Novartis und Altana wollten laut Zeitung dazu keine Stellung nehmen. Altana prüft derzeit eine strategische Allianz oder einen kompletten Verkauf seiner Pharmasparte. Der Konzern ziele dabei nach Brancheninformationen auf einen Preis von sieben Milliarden Dollar (5,8 Milliarden Euro), schreibt das Blatt.

Östrogen macht Frauen schön
01.11. dpa. Einer Studie zufolge macht das Sexualhormon Östrogen Frauengesichter attraktiver. Das haben schottische Forscher bei der Analyse von Hormonspiegeln und Porträtfotos von 56 jungen Frauen festgestellt. Die Probandinnen mit den höchsten Östrogenwerten wurden dabei als die attraktivsten, gesündesten und weiblichsten bewertet, wie das Team um Miriam Law Smith von der Universität St. Andrews in den «Proceedings B» (DOI: 10.1098/rspb.2005.3296) der britischen Royal Society berichtet. Die Studie belegt nach Angaben der Forscher erstmals eine Verbindung zwischen Hormonspiegel und der Attraktivität eines weiblichen Gesichts. Bisher war dies nur vermutet worden. Der beobachtete Zusammenhang gilt allerdings nur für ungeschminkte Gesichter. Mit Make-up werde er sofort vertuscht, betonen die Wissenschaftler. Die Forscher hatten männliche und weibliche Studenten die Attraktivität der Porträtfotos beurteilen lassen. In einer früheren Untersuchung hatte ein anderes Forscherteam Hinweise dafür gefunden, dass Frauen während ihrer fruchtbaren Tage attraktiver wirken als während des übrigen Zyklus. Sowohl Frauen als auch Männer hatten in der Untersuchung der Universitäten Newcastle und Prag den Porträtfotos von Frauen in der fruchtbaren Phase einen leichten Vorzug gegeben.

 

 

© 2005 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa