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14.10.1996  00:00 Uhr
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21.10. Rexrodt: Zukunft der Apotheken ist sicher
Nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt (FDP) besteht kein Anlaß zur Sorge um die Existenz der deutschen Apotheken. Es gebe einen parteiübergreifenden Konsens, "daß die Stellung der Apotheken als Garant einer ordnungsgemäßen Arzneimittelversorgung auch in Zukunft gesichert werden muß", sagte der Minister in einem Interview mit der Pharmazeutischen Zeitung. Der FDP-Politiker bekannte sich zum Erhalt der Arzneimittelpreisverordnung; Modifikationen in Detailfragen seien jedoch möglich. Die Wünsche der verschiedenen Verbände und Organisationen nach Änderungen würden zur Zeit vom Ministerium "sorgfältig geprüft". Das vollständige Interview mit Günter Rexrodt können Sie am Mittwoch in der Internetversion und am Donnerstag in der Druckausgabe der Pharmazeutischen Zeitung lesen.

21.10. "Stange-Apotheke" geschlossen
Mit Beschluß vom 7. Oktober 1996 hat das Sächsische Oberverwaltungsgericht die sofortige Schließung einer "Stange-Apotheke" bestätigt und damit eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtes in Chemnitz korrigiert. Der formelle Inhaber der Betriebserlaubnis hatte gegen die vom Regierungspräsidium in Chemnitz verfügte Schließung Beschwerde beim Verwaltungsgericht eingelegt, und Recht bekommen. Die Entscheidung ist über den Einzelfall hinaus von Interesse, weil beim OVG in Münster Beschwerden gegen die Schließung von drei "Stange-Apotheken" anhängig sind.

21.10. Tierversuche an der Gummiratte
Medizinstudenten könnten ihre Sezierübungen demnächst anstatt am lebenden Tier am Gummimodell mit Silikon-Nieren und Latex-Adern durchführen. Auf dem 2. Weltkongreß über Alternativen für Tierversuche präsentierte der Biotechniker Johan van Dongen eine Kunstratte, die für 25 mikrochirurgische Eingriffe geeignet ist und pro Stück etwa 500 Mark kosten soll. Organe oder Blutgefäße lassen sich mit Messer und Pinzette entnehmen. Werden beim Sezieren Gefäße verletzt, können sie ausgetauscht werden. Das Gummimodell soll auch an einen Computer angeschlossen werden, um Blutdruck, Herzschlag und Körpertemperatur imitieren zu können.

21.10. In England fällt OTC-Preisbindung
Die britische Wettbewerbsbehörde (Office of Fair Trading, OFT) hat die seit 26 Jahren bestehende Preisbindung für verschreibungsfreie und Over-the-Counter-Präparate für gesetzeswidrig erklärt. Dies betrifft rund 2200 Arzneimittel. Kleinen, unabhängigen Apotheken droht nun ein harter Kampf mit den Supermarkt- und Apothekenketten. Einen ausführlichen Bericht lesen Sie ab Donnerstag in der PZ 43.

18.10. Krankenstand durch Prävention senken
Für eine stärkere Ausschöpfung der Sparmöglichkeiten beim Krankenstand hat sich das Institut für Arbeits- und Sozialhygiene (IAS) ausgesprochen. Zielgerichtete Prävention könne der Diskussion um die Lohnfortzahlung bei Krankheit einiges an Sprengkraft nehmen. Durch den Ausbau der betrieblichen Gesundheitsförderung werde der Krankenstand erheblich gesenkt.

18.10. Anti-Allergie-Nahrung hilft nicht viel
Spezielle Nahrung für Kleinkinder mit Allergien hilft nur in den ersten drei Lebensjahren; langfristig läßt ihre Wirkung nach. Dies ergab eine Studie, die auf dem 24. Herbstkongreß der Kinder- und Jugendärzte in Bad Orb vorgestellt wurde. Bei siebenjährigen Kindern spiele es keine Rolle mehr, welche Nahrung sie in der Kleinkindphase erhalten haben, sagte Professor Dr. Dietrich Berdel.

16.10.Pharmabranche rechnet mit weniger Umsatz
Die deutschen Arzneimittelhersteller rechnen für die beiden letzten Monate des Jahres mit einem deutlichen Umsatzrückgang, weil die Arzneimittelbudgets der Ärzte weitgehend ausgeschöpft seien. "Das Wachstum im Arzneimittelmarkt, das in den ersten acht Monaten 7,4 Prozent betrug, wird sich im November und Dezember nicht weiter fortsetzen," sagte Hans-Rüdiger Vogel, Vorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie, am Mittwoch in Hamburg. Nach den Zahlen des Verbandes verkauften die Pharmafirmen über Apotheken von Januar bis August Medikamente im Wert von 16,8 Milliarden DM (Herstellerpreise).

16.10. Virus verursacht Bauchspeicheldrüsenkrebs
Ein Virus, das als Erreger verschiedener bösartiger Tumoren bekannt ist, scheint auch an der Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs beteiligt zu sein. Darauf verweist eine Studie amerikanischer und chinesischer Wissenschaftler, die in der jüngsten Ausgabe des "Journal of the National Cancer Institute" veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler haben 90 Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs untersucht und fanden bei jedem Vierten den Hinweis auf das Papillomavirus Typ 16. Das Virus verursacht nachweislich Haut-, Gebährmutterhals- und Zungenkrebs. 90 Prozent aller Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs sterben innerhalb eines Jahres nach der Diagnose.

16.10. Patienten sollen für Arztbesuch bezahlen
Für eine "sozialverträgliche Selbstbeteiligung" des Patienten am Arztbesuch hat sich der Hartmannbund in Baden-Baden ausgesprochen. Über die Höhe der Selbstbeteiligung machte der Ärzteverband keine genauen Angaben. Sie könne in etwa dem Preis eines Kinobesuchs entsprechen, sagte der Verbandsvorsitzende Hans-Jürgen Thomas. Die Selbstbeteiligung könne schon zu Beginn des kommenden Jahres eingeführt werden.

15.10. Ärzte fordern Kosten-Nutzen-Analyse
Der Berufsverband Deutscher Internisten und die Deutsche Hepatitis Liga fordern Leitlinien für Diagnostik und Therapie, die den Kostenträgern "unnötige Gesundheitsleistungen" ersparten und dennoch die Lebensqualität der Versicherten verbessern. Dazu sei eine Kosten-Nutzen-Analyse im Gesundheitswesen erforderlich. Der Patient habe ein Recht auf den derzeitigen medizinischen Standard, sagte Günter Gerhardt von der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinhessen auf einem Kongreß in Mainz.

15.10. HIV: Kaiserschnitt verringert Risiko
Das Risiko einer Übertragung des HI-Virus von Schwangeren auf den Säugling kann nach Darstellung von Kinderärzten mit einer Kaiserschnittgeburt verringert werden. Wie der Direktor der Neugeborenenmedizin an der Universitätsklinik in Bonn am Dienstag berichtete, werden europaweit nur 13 Prozent der Kinder AIDS-inifierter Mütter ebenfalls HIV-positiv geboren. Neben der Kaiserschnittgeburt könne auch die Behandlung der Schwangeren mit AZT vor der Geburt sowie des Neugeborenen die Infektion verhindern. In Deutschland leben bislang rund 100 HIV-positiv geborene Kinder.

14.10. Genossenschaftler an Aktien interessiert
Die Sanacorp-Genossenschaftler zeigen ein starkes Interesse an der Vorzugsaktie des Pharmagroßhändlers, der Ende Oktober an die Frankfurter Börse geht. Wie Uwe E. Flach, Mitglied des Vorstands der Deutschen Genossenschaftsbank, am 14. Oktober in Frankfurt am Main bekannt gab, orderten die 6400 Genossenschaftler der Sanacorp im Durchschnitt 357 Stücke, also etwa die Hälfte der insgesamt 502000 Aktien. Die 5-DM-Aktie soll zwischen 30 und 35 DM kosten. Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der PZ 42.

14.10. Arzneiwarnhinweise für Autofahrer
Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) fordert deutlichere Hinweise auf Arzneimittelpackungen, die auf die Gefahr von Medikamenten während der Autofahrt aufmerksam machen. Derzeit seien etwa 1000 Arzneimittel im Handel, die die Reaktionsfähigkeit extrem einschränken könnten. Dazu gehören Präparate gegen Allergien, Reisekrankheit und gegen zu hohen Blutdruck.

14.10. Gehe zieht sich aus Arzneiproduktion zurück
Die Stuttgarter Gehe-Gruppe bereitet nach Informationen des Handelsblattes seinen vollständigen Rückzug aus der Arzneimittelproduktion vor. Die Tochterfirma Azupharma, der drittgrößte deutsche Generikahersteller, wird in diesem Zuge aller Voraussicht nach von der Basler Sandoz AG übernommen. Die zu Gehe gehörende französische GNR-Pharma wurde dem Vernehmen nach schon von der BASF-Tochter Knoll erworben. Aliud Pharma soll an Stada gehen.

11.10. BKK-Praxisnetz mangelt es an Versicherten
Die Versicherten der Berliner Betriebskrankenkassen (BKK) reagieren bislang eher zurückhaltend auf das neue BKK-Praxisnetz. Nach Angaben der Initiatoren, dem BKK-Landesverband Ost und der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, zeigen zwar 4000 BKK-Versicherte an dem Modell Interesse, bislang haben jedoch nur 150 ihre Teilnahme verbindlich zugesagt. Ziel des Modellvorhabens, an dem sich 200 der 6000 niedergelassenen Berliner Ärzte beteiligen, ist es, durch eine bessere ambulante Betreuung der Patienten unnötige Klinikaufenthalte zu vermeiden. (Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der PZ 42).

11.10. Brustkrebs seltener vererbt
Brustkrebs wird nach den Angaben des Berufsverbandes der Frauenärzte seltener vererbt als bisher angenommen. Nach einer amerikanischen Studie mit 120000 Krankenschwestern seien Frauen, deren Mütter die Krankheit gehabt hatten, 1,8mal so häufig betroffen gewesen wie Frauen ohne entsprechende Familienvorgeschichte. "Selbst wenn Mutter und Schwester erkrankt waren, stieg das Risiko nur auf das 2,5fache und nicht, wie bisher befürchtet, auf das 5- bis 13fache", erklärte ein Verbandssprecher in Frankfurt.

11.10. Deutsche Molekularmedizin hat US-Niveau
Der Wirtschafts- und Standortpolitik Bayerns und Baden-Württembergs sei es zu verdanken, daß dort Unternehmen die Entwicklung der genetischen Diagnostik und Therapie ohne große bürokratische Hemmnisse voranbringen könnten. Auch aufgrund der daraus gewonnenen Erkenntnisse könne Deutschland bei der Molekularmedizin im internationalen Wettbewerb mithalten, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Boehringer Mannheim GmbH, Gerald Möller, am Donnerstag in Frankfurt. Inzwischen hätten molekularbiologische Labors und Verfahren einiger deutscher Pharmafirmen ein mit den USA vergleichbares Niveau erreicht.    

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