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PZ Nachrichten

04.08.1997  00:00 Uhr
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04.08. Elektrische Felder unbedenklich
Nach Ansicht der Bundesregierung gehen von deutschen Rundfunk- und Mobilfunk-Sendern keine nennenswerten Gefahren für die menschliche Gesundheit aus. In seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen begründet das Bonner Umweltministerium diese Aussage mit fehlenden wissenschaftlichen Erkenntnissen. Hochfrequente elektromagnetische Felder hätten eine zu geringe Photonenenergie, um menschliches Erbgut zu verändern. Nach bisherigen Thesen gingen einer Krebserkrankung stets DNA-Veränderungen voran. Eine tumorindizierende Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder sei nicht nachgewiesen. Epidemiologische Studien untersuchten derzeit, ob es einen Zusammenhang zwischen der von ihnen ausgehenden Strahlenexposition und dem Auftreten bestimmter Krankheiten gebe. Bisher habe sich kein Beleg für eine "biologische Wirksamkeit" entsprechender elektromagnetischer Felder gefunden. Einige Forschungsergebnisse, so räumt das Ministerium ein, würden allerdings bisher auch nicht vollständig verstanden.

03.08. 3500 Menschen an Oder und Spree geimpft
Rund 3500 Menschen haben sich im Landkreis Oder-Spree vorsorglich gegen Hepatitis A und Typhus impfen lassen. Bislang habe es in dem Hochwassergebiet keinen Erkrankungsfall gegeben, sagte Amtsärztin Sigrid Richter zum Abschluß der Massen-Impfaktion am Sonntag. Das Gesundheitsamt des Kreises hatte am Donnerstag in Brieskow-Finkenheerd, Ratzdorf und Eisenhüttenstadt provisorische Impfstellen eingerichtet. Das brandenburgische Gesundheitsministerium hatte Menschen, die mit dem schmutzigen Hochwasser direkt in Berührung gekommen sind, die vorsorgliche Impfung empfohlen. Die Impfung, die kostenlos und freiwillig ist, wird von Montag an nur mehr, in der Nebenstelle des Gesundheitsamtes in Eisenhüttenstadt angeboten. Der Zustand des Wassers in der weitgehend überfluteten Ziltendorfer Niederung habe sich in den vergangenen Tagen nicht grundlegend verschlechtert, sagte Richter. Eine Seuchengefahr bestehe bislang nicht, betonte sie.

03.08. Klinikärzte: Zuzahlungsmechanismus sinnlos
Der Klinikärzteverband Marburger Bund hat die neue Koppelung von Zuzahlungen und Beitragserhöhungen als völlig sinnlos kritisiert und gefordert, die "Strafsteuer für Kranke" abzuschaffen. Die Koppelung biete nicht einmal mehr den von Bonn beabsichtigten "Erziehungseffekt für verschwenderische Kassen", da die Zuzahlungsregelung erst Monate später greife, erklärte der Verbandsvorsitzende Frank Ulrich Montgomery am Montag in Köln. Er reagierte damit auf die Entscheidung von Gesundheitsminister Horst Seehofer (CSU), daß erst nach Vorlage der Daten zum Risikostrukturausgleich Anfang 1998 über Zuzahlungserhöhungen aufgrund von Beitragsanhebungen befunden wird. Der zeitliche Zusammenhang zwischen "strafbarer Handlung" (Beitragserhöhung) und der "Strafe" (Zuzahlungserhöhung) sei nicht mehr gegeben, sagte Montgomery. Damit sei der ohnehin vom Marburger Bund abgelehnte Zuzahlungsmechanismus völlig sinnlos geworden. Nach den jüngsten Gesetzesänderungen müssen Kassen die Zuzahlungen erhöhen, wenn sie ihre Beitragssätze anheben. Dies gilt jedoch nicht für Beitragserhöhungen, die durch die gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichszahlungen von reichen an ärmere Kassen (Risikostrukturausgleich) bedingt sind.

01.08. Impfstoff gegen Lyme-Borreliose
Wissenschaftler am Freiburger Max-Planck-Institut für Immunbiologie und der Universität Heidelberg entwickelten jetzt einen Impfstoff gegen Lyme-Borreliose. Die Vakzine steht in den USA nach einem erfolgreichen Test an 11 000 Personen unmittelbar vor der Zulassung. Für den Einsatz in Europa muß der Impfstoff allerdings noch erweitert werden.

31.07. Auch Kinder nehmen Schmerztabletten
Fast die Hälfte aller Kinder im Alter zwischen 12 und 14 Jahren nehmen Kopfschmerztabletten. Bei einer repräsentativen Umfrage des Münchner Meinungsforschungsinstituts iconkids & youth gaben 44 Prozent der Befragten dieser Altersgruppe an, daß sie im vergangenen halben Jahr Schmerztabletten genommen haben.

30.07. Neues Neuroleptikum zugelassen
In Deutschland wurde jetzt ein neuer Wirkstoff zur Behandlung schizophrener Psychosen zugelassen. Das teilte die Firma Promonta Lundbeck mit, das atypische Neuroleptikum Sertindol zum 1. August einführt. Der besondere Vorteil der Substanz bestehe darin, daß die extrapyramidalen Syndrome (EPS) erheblich seltener auftreten als bei der Behandlung mit klassischen Neuroleptika. Eine doppelblinde, placebokontrollierte, siebenarmige Studie zeigte, daß die EPS unter der Gabe von Sertindol auf Placeboniveau lagen. Auch die übrigen Nebenwirkungen sind nach Angaben der Firma vergleichsweise gering. Am häufigsten wurden nasale Verstopfungen, reduziertes Ejakulatvolumen, Schwindel und Mundtrockenheit beobachtet. Der neue Wirkstoff, der zu keiner der bekannten Neuroleptika-Klassen gehört, wird unter dem Handelsnamen Serdolect® in Deutschland eingeführt.

30.07. BPI befürchtet verkappte Positivliste
Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) kritisierte am Mittwoch in Bonn eine gemeinsam von der Kassenärztlichen Bundevereinigung und den Spitzenorganisationen der Krankenkassen erarbeitete Empfehlung. Hinter den darin zur Kostenbegrenzung vorgesehenen Arzneimittelrichtgrößen, wittert der BPI eine vom Gesetzgeber nicht gewollte Listenmedizin. BPI-Geschäftsführer Peter Dewein forderte Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer (CSU) auf, gegen solch rechtswidrigen Aktivitäten vorzugehen. Nach Deweins Darstellung wollen Kassen und Ärzte statt der vom Gesetz vorgesehenen arztgruppenspezifischen Richtgrößen bei der Verschreibung von Medikamenten indikationsbezogene Ausgabenobergrenzen. Damit aber würden dem Arzt konkrete Anweisungen zur medikamentösen Therapie gegeben. Die entmündige letztlich die Mediziner, kritisierte Dewein. Der BPI befürchtet zudem, daß solche Positivlisten mehr bürokratischen Aufwand bedeuten, nicht zur Kostensenkung beitragen und auch die Entwicklung neuer Medikamente behindern.

30.07. In NRW sechs Pflegedienste TÜV-geprüft
Die TÜV Rheinland Gruppe (Oberhausen) hat bereits sechs ambulanten Pflegediensten in Nordrhein-Westfalen eine Plakette für die gute Qualität ihrer Pflege verliehen. Wie die l00prozentige Tochter des TÜV Rheinland am Mittwoch berichtete, haben Einrichtungen in Bad Berleburg, Mülheim an der Ruhr, Recklinghausen, Schmallenberg, Wuppertal und nun auch Mettmann das Zertifikat erhalten. Sieben weitere Dienste stehen zur Zeit noch auf dem Prüfstand. Seit Einführung des Zertifikats im Herbst 1996 hätten bundesweit bereits 22 Dienste die Qualitätsprüfung bestanden. Sie liegen in acht Bundesländern: Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hamburg, Sachsen, Bremen, Hessen, Niedersachsen und Berlin. Laut TÜV soll das Siegel Patienten die Auswahl kundenfreundlicher und seriöser Pflegedienste aus den bundesweit 22 000 Anbietern erleichtern. Top


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