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PZ Nachrichten

Datum 22.03.1999  00:00 Uhr
PZ Pharmazeutische Zeitung Govi-Verlag PZ +++ Nachrichten +++   23.03 Fachverbände für BtmVV-Änderung
PZ. Mehrere Fachverbände fordern eine sofortige Änderung der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtmVV). Auch ohne arzneimittelrechtliche Zulassung sollen Cannabisprodukte verordnungsfähig werden. Die Verbände, darunter die Deutsche Aids-Hilfe und die Deutsche Gesellschaft für Algesiologie und das Schmerztherapeutische Kolloquium, überreichten der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Christa Nickels, am Montag die von über 10.000 Unterstützern unterzeichnete "Frankfurter Resolution". Neben der Freigabe von Marihuana als Medizin wird auch gefordert, daß die Erforschung der pharmakologischen Wirksamkeit von Cannabis nicht mehr strafrechtlich verfolgt, sondern staatlich gefördert wird. Die gesetzliche Krankenversicherung soll die Kosten für eine Behandlung mit Cannabinioden übernehmen und alle retardierten Opioid-Präparate sollen aus der BtmVV herausgenommen werden. "Insbesondere bei Patienten mit chronischen Schmerzen, aber auch bei Aids-, Krebs- und Multiple-Sklerose-Kranken stellt Cannabis oft die wirksamste und nebenwirkungsärmste Medizin dar", sagte Dr. Gerhard Müller-Schwefe, Präsident des Schmerztherapeutischen Kolloquiums. Der Inhaltsstoff THC (Tetrahydrocannabinol) wirke muskelentspannend, brechreizhemmend, schmerzlindernd, antiepileptisch und appetitsteigernd.

22.03. Neuer Sachverständigenrat berufen
PZ. Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer hat am 22. März den neuen Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen berufen. Neben bereits bekannten Mitgliedern erfolgen auch einige Neuberufungen. Von ihnen erhofft sich die Ministerin "neue entscheidende Impulse" in den Bereichen Pflege, Gesundheitsförderung und hausärztliche Versorgung. Der Rat setzt sich wie folgt zusammen: Professor Dr. Gisela Fischer, Abteilung Allgemeinmedizin der Hochschule, Hannover; Professor Dr. Adelheid Kulmey, Fachbereich Gesundheitswesen der FH Braunschweig Wolfenbüttel, Wolfsburg; Professor Dr. Dr. Karl Lauterbach, Institut für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie, Universität Köln; Professor Dr. Rolf Rosenbrock, Wissenschaftszentrum für Sozialforschung(WZB), AG Public Health, Berlin; Professor Dr. Friedrich Wilhelm Schwartz, Abteilung Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Medizinische Hochschule Hannover; Professor Dr. Dr. h. c. Peter C. Scriba, Medizinische Klinik Innenstadt, Ludwig-Maximilians-Universität München; Professor Dr. Eberhard Wille, Universität Mannheim. Die Bundesgesundheitsministerin bedankte sich bei dem alten Sachverständigenrat und freue sich "auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit" in neuer Ratszusammensetzung. Fischer: "Wir werden den Sachverständigenrat in die Arbeiten zur neuen Strukturreform einbeziehen." Die offizielle Ernennung der Mitglieder findet am Donnerstag, 25. März, in Bonn statt.

21.03. Sport schützt vor Osteoporose
PZ. Zweimal wöchentlich Sport kann die Progression einer Osteoporose zumindest verlangsamen. Neben der Prävention mit Calcium und Vitamin D sei vor allem Muskeltraining wichtig, erläuterte Dr. Peter Donhauser, Universität München, auf der zentralen Fortbildung der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz in Mainz. Die Muskelmasse korreliert direkt mit der Festigkeit des Knochens. Wie der Mediziner ausführte, reichen bereits zweimal neunzig Minuten körperliches Training pro Woche aus, um den Abbau von Knochensubstanz zu stoppen. Wissenschaftler an der Universität München hatten 130 Frauen mit erhöhtem Osteoporoserisiko über drei Jahre an einem Trainingsprogramm teilnehmen lassen. Eine Vergleichsgruppe erhielt Hormone und die bereits vorher bestehende Medikation. Das Training sei ebenso effektiv wie die Hormonsubstitution, faßte Donhauser zusammen. Für Frauen mit erhöhtem Mammakarzinomrisiko mit beginnender Osteoporose kann das richtige Training die Hormonsubstitution ersetzen.

20.03. Kassenärzte protestieren gegen Reform
dpa. Bei ihren Kassenärztetag aus Protest gegen die Bonner Gesundheitspläne haben die niedergelassenen Mediziner eine düstere Diagnose für das Gesundheitswesen gestellt. "Qualitäts- und Humanitätseinbußen" drohten, eine wohnortnahe und individuelle haus-und fachärztliche Betreuung für alle Menschen sei gefährdet. Die "wirklich qualitative Versorgung" werde in die Privatbehandlung verlagert, wenn die Bonner Eckpunkte zur Reform umgesetzt würden prognostizierten die Kassenärzte in ihrer Resolution am Samstag in Köln. Das Gesundheitswesen werde zu einem System mutieren, das "ausschießlich auf Gewinnmaximierung" ausgerichtet sei. Beim Deutschen Kassenärztag unter dem Motto "Gesundheitsreform 2000: Solidarität statt Chaos" richtete sich der Zorn der Mediziner vor allem gegen die sektoralen Ausgabenbudgets. Die Ärzte haften für die Einhaltung der "unwürdigen" Arznei- und Heilmittelbudgets mit ihren Honoraren. Die geballte Wut richtete sich gegen Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne). "Es ist meine verdammte Pflicht, Eckpunkte als Diskussionsgrundlage vorzulegen", verteidigte sie sich. Die Reform werde die niedergelassenen Arzt nicht schwächen.

19.03. Kassen werfen KBV Panikmache vor
dpa. Die Krankenkassen haben die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) im Streit um die Gesundheitsreform zu "Sachlichkeit statt Panikmache" aufgefordert. Die KBV dürfe "nicht weiter in egoistischer Weise mit Halbwahrheiten die Ängste der Patienten schüren". Das verlangte die Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Krankenkassen am Freitag in Köln in einer Erklärung zum Kassenärztetag an diesem Samstag (20. März). Bei der Gesundheitsreform 2000 gehe es nicht um die Zerschlagung der ambulanten Versorgung oder gar um die Ausgrenzung von chronisch Kranken. Die ambulante Versorgungsgstruktur werde sich - entgegen den Behauptungen der Ärzteschaft - "erheblich verbessern". Ziel der Reform sei es, überflüssige Krankenhausbehandlungen zugunsten von ambulanten Behandlungen in den Praxen der niedergelassenen Ärzte zu stärken, betonten die Krankenkassen. Die KBV hat für diesen Samstag aus Protest gegen die Bonner Eckpunkte zur Reform einen Kassenärztetag einberufen, zu dem auch Gesundheitsministerin Andrea Fischer erwartet wird.

19.03. Der Rehamarkt wächst
PZ. "Unser Ziel heißt sparen mit statt an der Rehabilitation." Mit dieser Vorgabe eröffnete Peter Rothemund, Vorsitzender des Verbandes der Privatkrankenanstalten in Bayern den deutschen Reha-Kongreß. Rothemund hält das Gesundheitswesen für einen Wachstumsmarkt, "vielleicht nicht heute und morgen, aber übermorgen". Die Menschen würden immer älter, damit steige auch die Zahl chronisch Kranker, zudem gebe es mehr alleinlebende Menschen. Deshalb wachse die Bedeutung der Rehabilitation, die auch für pflegebedürftige Menschen zugänglich sein müsse und Alleinstehenden das Leben zu Hause ermöglichen könne. Dank des medizinischen Fortschritts, beispielsweise bei der Versorgung von Schlaganfallpatienten, bei Transplantationen und Hüftoperationen, kommen immer mehr schwer oder chronisch kranke Menschen sehr früh aus den Akutkliniken in die Reha-Häuser, stellte Rothemund fest. Bevorzugt sollten diese in der Nähe der Ballungszentren liegen. Massive Sorgen bereiteten der Branche jedoch das Globalbudget, die Reha-Versorgung in Akutkliniken, die Preissenkungsspirale und völlig unterschiedliche Qualitätsprogramme.

19.03. Stamm will Qualität bei Reha
PZ. Das Eckpunktepapier stärke nicht ausreichend den ambulanten Bereich, kritisierte die bayerische Gesundheitsministerin Barbara Stamm beim 1. deutschen Reha-Tag. "Im Eckpunktepapier sind keine Verbesserungen für Prävention und Vorsorge enthalten." Energisch wandte sie sich gegen die Absenkung der Zuzahlung von 25 DM pro Tag für Reha-Aufenthalte. Ärzte sollten entscheiden, wie lange und wie oft ein Patient zur Reha müsse. Die Regeldauer von drei Wochen ist im Papier nicht mehr enthalten, wohl aber das Wiederholungsintervall von vier Jahren. Stamm plädierte dafür, das Thema Qualität in der Reha offensiv aufzugreifen. Wer Qualität als Leistungserbringer gewährleiste, müsse dafür eine angemessene Vergütung bekommen - eine Einstellung, die Rudolf Hegenbart vom AOK-Landesverband Bayern in der Podiumsdiskussion teilte. Das "Schielen nach dem Billigsten" können nicht der Weisheit letzter Schluß sein.

18.03. CDU würde Apotheker stärken
PZ. Die Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat eine interne Standortbestimmung der christdemokratischen Gesundheitspolitik erarbeitet. Auf einer Klausurtagung legten sie die Ziele für ein Gesamtkonzeption bis zum Jahre 2001 fest. Dabei treffen die Gesundheitspolitiker klare Aussagen zum Arzneimittelmarkt: Keine Aufhebung des Verbotes von Fremd- und Mehrbesitz bei Apotheken, kein Versandhandel von Arzneimitteln. Gleichberechtigte Einbeziehung der Apotheker in Modellvorhaben und Strukturverträge von Krankenkassen und Ärzten. Außerdem lehnen die Unionspolitiker jede Form von Einkaufsmodellen ab. Um die starke Abhängigkeit der Krankenkassenbeiträge von den Löhnen abzuschwächen, sollen neue Finanzierungsformen entwickelt werden.

17.03. Pharmaindustrie steigert Umsatz mit GKV
PZ. Die Pharmaindustrie hat ihr Geschäft mit den gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) im vergangenen Jahr um 8,2 Prozent ausgebaut. Arzneimittel im Wert von 20,9 Milliarden DM (Herstellerabgabepreise) wurden zu Lasten der GKV verordnet. Das teilte der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) in Frankfurt am Main mit. Im Westen wurden demnach auf dem GKV-Markt Medikamente im Wert von 16,6 Milliarden DM abgesetzt, im Osten erreichte der Umsatz 4,3 Milliarden DM. Im wesentlichen waren die Umsatzsteigerungen auf strukturelle Veränderungen, etwa Präparatewechsel, zurückzuführen, so der BPI. Die Strukturkomponente, das Maß dieser Veränderungen, beziffert der Verband auf 7,7 Prozent mit steigender Tendenz im zweiten Halbjahr 1998. Die Preise seien um 0,1 beziehungsweise 0,2 Prozent in West- und Ostdeutschland gesunken.
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