Onkologe und Apotheker bestreiten Bestechung |
Mit dem mitangeklagten Unternehmensberater, der Verbindungen zu einer Apotheke in Aschaffenburg hatte, schloss der Onkologe der Anklage zufolge im Februar 2017 eine ähnliche Vereinbarung. Bis November 2018 soll der Arzt finanzielle Vorteile in Form von Darlehen in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro erhalten haben.
Auch die Verteidigung des Unternehmensberaters erklärte, es habe keinen Zusammenhang zwischen den Verordnungen und dem Darlehen gegeben. Man sei auch immer davon ausgegangen, dass das geliehene Geld wie vereinbart zurückgezahlt werde. Der Anwalt des 65-Jährigen kritisierte, es gebe »Ermittlungslücken«. Das Landgericht hat 14 Prozesstage bis Mitte Juli anberaumt.
Am Montag hatte ein anderer Fall um Krebsmittel in der Hansestadt für Schlagzeilen gesorgt. Wegen besonders schwerer Bestechung und bandenmäßigen Abrechnungsbetrugs in Millionenhöhe erhob die Staatsanwaltschaft Hamburg beim Landgericht Anklage gegen sechs Verantwortliche der Alanta Health Group. Mittels Bestechung sollen sie Ärzte dazu gebracht haben, Patienten Zytostatika aus Herstellung der eigenen Apotheken zu verordnen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Beschuldigt sind den Angaben zufolge zwei Apotheker und vier leitende Mitarbeiter ihrer Unternehmen. Die Alanta Health Group wies die Vorwürfe zurück. Eine Gerichtssprecherin sagte auf Anfrage, dass es keine Querverbindungen zwischen diesem Fall und dem aktuellen Prozess gebe.