Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Projektförderung 
-
OLSPub steht erneut vor verschlossener Tür 

Nachdem im November der erste Förderungsantrag für OLSPub von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) abgelehnt wurde, kamen nun erneut schlechte Nachrichten: Auch die überarbeitete Folgeanfrage wurde nicht durchgewinkt. Die Projektleitungen starten in den nächsten Wochen eine Fundraisingkampagne. 
AutorKontaktPaulina Kamm
Datum 23.12.2025  15:50 Uhr

Verbesserungsbedarf hinsichtlich Governance-Struktur und Einbindung internationaler Partner seien die Gründe für die Absage der DFG im November gewesen. ZB MED habe danach einen weiteren Antrag gestellt, um die Sicherung von Daten des Projektes OLSPub zu verwirklichen. Auch dieser wurde gestern abgelehnt. »In der Bewertung des neuen Projektantrages wurde klar die Bedeutung des Themas und die fachliche Kompetenz der beteiligten Einrichtung anerkannt, dennoch geben die Reviewer auch dem neuen, überarbeiteten Vorgehen keine Unterstützung«, gibt ZB MED bekannt. 

Zusätzlich zum eigentlichen Projekt hatte ZB MED das Tool »Pubservatory« (bisher in der Beta Version verfügbar) ins Leben gerufen. »Mit Pubservatory erhöhen wir die Transparenz und unterstützen Forschende dabei, die Dynamik ihrer zentralen Rechercheplattform besser zu verstehen«, so Dietrich Rebholz-Schuhmann, Wissenschaftlicher Direktor von ZB MED.

Während der vergangenen 150 Jahren habe die National Library of Medicine (NLM) Pubmed gepflegt. Aufgrund der unsicheren politischen Lage in den USA und den damit einhergehenden Eingriffen in die Wissenschaft, sei dies nicht mehr gewährleistet.

OLSPub bleibt in Bewegung 

Pubservatory soll die Verlässlichkeit der Informationen auf Pubmed garantieren, indem es Löschungen, Änderungen und neu aufgenommene Datensätze dokumentiert. »Eine kommende Version des Tools, geplant für das Frühjahr 2026, wird Dublettenlöschungen gezielt ausweisen und so noch deutlicher machen, welche Art von Änderung jeweils vorgenommen wurde«, heißt es in einer Mitteilung.

Negativauswirkungen auf Recherchen, Analysen und Forschungsergebnisse wolle man so entgegenwirken. »Nur so können Forschende weiterhin auf stabile und überprüfbare Informationsgrundlagen bauen«, so eine der Projektleitungen von OLSPub, Miriam Albers. 

Die Projektleitungen sehen nach Ablehnung des zweiten Antrags die Notwendigkeit, alternative Finanzierungsmöglichkeiten in Angriff zu nehmen. Weiterhin verfolgen sie das Ziel, »eine resiliente Alternative zu dem stark zentralisierten, außereuropäischen Angebot für die biomedizinische Informationsinfrastruktur anzubieten«, so ZB MED. In den kommenden Wochen soll eine Fundraisingkampagne gestartet werden. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann sich schon jetzt bei ZB MED melden. 

Mehr von Avoxa