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IQWiG

Nutzen eines Hepatitis-Screenings bleibt unklar

Leberentzündungen wie Hepatitis B und C bleiben oft unbemerkt, können aber zu schweren, irreversiblen Schäden führen. Daher wird bereits seit Längerem diskutiert, ob ein Screening der gesamten Bevölkerung oder besonderer Risikogruppen sinnvoll ist. Das IQWiG hält das Nutzen-Schaden-Verhältnis weiterhin für unklar.
Daniela Hüttemann
20.11.2018  13:24 Uhr

Die Hoffnung ist, durch ein Hepatitis-Screening die Erkrankung früher zu erkennen und zu behandeln. Das könnte Kosten einsparen. Zudem könnte die regelmäßige Testung für ein höheres Risikobewusstsein in der Bevölkerung sorgen. »Ein Screening kann aber auch Nachteile haben, zum Beispiel Ängste auslösen«, gibt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zu bedenken.

Vergangene Woche hat das Institut nun seinen Abschlussbericht zum Thema vorgestellt. Das Hauptergebnis: »Mangels aussagekräftiger Evidenz bleibt das Nutzen-Schaden-Verhältnis von Screenings auf Hepatitis B und C unklar.«

Wenn ein Screening die Risikogruppe nicht annähernd vollständig erreiche, könne dies dessen Effekt ebenso schwächen wie Behandlungsabbrüche oder erneute Infektionen nach der Behandlung, so einer der Gründe. Lediglich bei Personen, die sich Suchtstoffe injizieren, legten die Modellierungsstudien nahe, dass die Prävalenz von Hepatitis C langfristig merklich verringert werden könnte, vorausgesetzt, die Betroffenen werden nach Diagnose auch behandelt und erhalten Angebote zur Verhinderung einer Weitergabe der Infektion, schreibt das IQWiG.

In den aktuellen Leitlinien zur Hepatitis C wird derzeit ein Screening für bestimmte Risikogruppen und Geburtsjahrgänge empfohlen. Hier spricht das IQWiG von plausiblen Annahmen zu den möglichen Vor- und Nachteilen. »Sollte ein solches Screening von Risikogruppen auf Hepatitis C eingeführt werden, wäre eine begleitende Evaluation wichtig, um die dargestellten Unklarheiten zu verringern und das Programm bei Bedarf zügig modifizieren zu können«, so das IQWiG. Die Leitlinienempfehlungen für ein Screening von Risikogruppen auf Hepatitis B würden dagegen auf Annahmen fußen, die nicht nachvollziehbar seien.

Laut Deutscher Leberstiftung schätzen Experten, dass mindestens fünf Millionen Menschen in Deutschland an einer Lebererkrankung leiden; viele davon, ohne es zu merken. Lebererkrankungen verursachen der Stiftung zufolge kaum Schmerzen und gingenhäufig nur mit unspezifischen Symptomen einher. Erhöhte Leberwerte wie GPT, GOT und GGT seien jedoch leicht zu überprüfen. Anlässlich des Deutschen Lebertags am 20. November wünscht sich die Stiftung mehr Aufmerksamkeit bei Ärzten und Betroffenen. Der Tag steht unter dem Motto »Ist Ihre Leber gesund?« Diese Frage sollte jeder beantworten können.

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