Nur jeder Zweite will behandelt werden |
PZ/dpa |
02.11.2018 09:08 Uhr |
Studien zufolge sind etwa 3 Prozent der Erwachsenen von einem Aufmerksamkeitsdefizit oder einer Hyperaktivitätsstörungs oder beidem betroffen, wie der Sprecher des Neurozentrums am Universitätsklinikum des Saarlandes, Michael Rösler, sagt. «Allerdings wollen nur maximal 50 Prozent der Betroffenen eine Behandlung haben», sagte der Psychiater.
Eine Therapie sei nur erforderlich, wenn Patienten aufgrund von ADHS eine Einschränkung in ihrem Lebensalltag spürten, etwa Probleme bei der Ordnung und Strukturierung ihrer Aufgabe hätten. «Dann müssen aber nicht automatisch Pillen verschrieben werden», betonte der Fachmann. Häufig helfe schon Aufklärung über die Ursachen der Krankheit und konkrete Anleitungen für den Alltag.
Vor Kurzem hatten Forscher in einer Metaanalyse empfohlen, erwachsene ADHS-Patienten bevorzugt mit Amphetaminen zu behandeln, wenn eine medikamentöse Therapie indiziert ist.
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