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Cannabis vom Schwarzmarkt

Nur jede fünfte Probe war sauber 

Das Cannabis-Unternehmen »Sanity Group« hat Schwarzmarkt-Cannabis aus 40 Städten analysiert. Die Ergebnisse sind beunruhigend, ein Großteil der Proben war mit Pestiziden, anderen Drogen oder Haarspray verunreinigt. 
AutorKontaktLukas Brockfeld
Datum 31.10.2024  12:00 Uhr

Cannabis ist eine verbreitete Droge. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) geht davon aus, dass im Jahr 2021 etwa 4,5 Millionen Erwachsene (10,7 Prozent der Männer sowie 6,8 Prozent der Frauen) in Deutschland in den vergangenen 12 Monaten mindestens einmal gekifft haben. Obwohl Cannabis seit dem 1. April unter strengen Auflagen erlaubt ist, gibt es noch immer kaum legale Bezugsmöglichkeiten. Viele Konsumentinnen und Konsumenten greifen daher weiter auf Produkte vom Schwarzmarkt zurück. 

Die Städte Wiesbaden, Frankfurt und Hannover wollen den legalen Verkauf von Cannabis in Modellprojekten testen. Dabei werden sie vom Berliner Cannabis-Unternehmen »Sanity Group« unterstützt, das bereits ein ähnliches Projekt in der Schweiz organisiert und vor allem Medizinalcannabis verkauft. Im Vorfeld hat das Unternehmen eine Studie durchgeführt und dafür 300 Proben von Straßencannabis aus 30 deutschen sowie zehn weiteren europäischen Städten analysieren lassen.

Um an die Proben zu gelangen, wurde ein Aufruf auf der Social-Media Plattform »Reddit« gestartet. Etwa 200 Freiwillige sendeten ihr über den Schwarzmarkt bezogenes Cannabis mithilfe eines versiegelten Testkits zur Analyse an das Forschungsteam. Um die Integrität der Proben zu sichern, mussten sich die Teilnehmenden bei der Öffnung ihres neu erworbenen Cannabis einschließlich Zeit- und Standortstempel filmen.

Pestizide, Drogen, Fäkalien und Haarspray 

Bei der Analyse zeigte sich, wie häufig das Cannabis vom Schwarzmarkt verunreinigt war. Mehr als zwei Drittel aller getesteten Proben wiesen toxische Pestizide auf, rund 65 Prozent enthielten Spuren von menschlichen Fäkalien, Bakterien oder Viren. Mehr als 30 Prozent waren mit Haarspray gestreckt. Darüber hinaus wiesen 47 Prozent der Proben Spuren von Kokain auf, auch andere Drogen wie Ketamin, Methamphetamin und MDMA konnten nachgewiesen werden. Dies könnte auf Kreuzkontaminationen während des Verpackungsprozesses zurückzuführen sein. 

Nur jede fünfte Probe wurde als »sauber« eingestuft. Einige der festgestellten Pestizide sind nicht nur für den menschlichen Verzehr ungeeignet, sondern in der EU teilweise für die landwirtschaftliche Nutzung verboten.

»Diese Analyseergebnisse sind ein weiterer deutlicher Weckruf. Dass Straßencannabis oftmals verunreinigt ist und deshalb mit gesundheitlichen Risiken einhergehen kann, ist bekannt. Doch dass diese Verunreinigungen so massiv ausfallen, hat uns wirklich schockiert«, so Finn Hänsel, Gründer und Geschäftsführer der »Sanity Group«, in einer Pressemitteilung. 

Der Cannabis-Unternehmer sieht die Daten als Beleg dafür, dass ein kontrollierter Zugang zu sicheren Cannabisprodukten geschaffen werden müsse. »Die bisherigen legalisierten Wege decken den Bedarf der Verbraucherinnen und Verbraucher bei weitem nicht ab. Das untermauert erneut die Dringlichkeit von Modellregionen zum wissenschaftlich begleiteten Verkauf von Cannabis über lizenzierte Fachgeschäfte«, sagte Hänsel. 

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