Nur ein Prozent will SPD-geführtes BMG |
Cornelia Dölger |
24.03.2025 13:00 Uhr |
Wer zieht ins BMG ein? Wenn es nach den Apotheken geht, soll die Leitung nicht wieder in SPD-Hand liegen. / © IMAGO/Schöning
Die sich abzeichnende Koalition aus Union und SPD ist ganz im Sinn der Apothekerschaft. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) werteten die Parteien als die idealen Koalitionspartner der neuen Regierung. Ein Fünftel wünscht sich eine andere Koalition.
Klar sprachen sich die Befragten dafür aus, dass das Bundesgesundheitsministerium (BMG) in der neuen Legislatur nicht mehr in SPD-Hand ist. 81 Prozent der 133 befragten Inhaberinnen und Inhaber wünschen sich demnach ein CDU-geführtes Ministerium. Nur ein Prozent der Befragten stimmt für eine erneute Besetzung durch die SPD.
In den derzeit laufenden Koalitionsverhandlungen zeichnen sich noch keine Personalentscheidungen ab; die Unterhändlerinnen und -händler müssen sich einmal auf einen Konsens bei Schlüsselthemen wie Finanzen und Migration kommen. Dass Karl Lauterbach (SPD) das BMG erneut bekommt, ist, wie man hört, unwahrscheinlich.
Wer auch immer es wird, es gibt viel zu tun, um die Baustellen im Gesundheitswesen in den Griff zu bekommen. Für die Apothekerschaft steht an erster Stelle die Anpassung des Honorars, wie die Apokix-Umfrage des IFH Köln weiter zeigt. 91 Prozent der Befragten geben dem Thema die höchste Priorität. Fast einstimmig (98 Prozent) votierten die Befragten dafür, dass eine Honorarerhöhung in den Koalitionsgesprächen thematisiert wird und sich dann auch im Koalitionsvertrag wiederfindet.
Die deutliche Mehrheit will zudem den Versendern einen Riegel vorschieben. 80 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, dass die Regulierung von Doc Morris und Co. mit höchster Priorität angegangen werden müsse. Fast alle (99 Prozent) erwarten hier ein klares Bekenntnis der Bunderegierung zur Stärkung von Vor-Ort-Apotheken.
Etwa zwei Drittel forderten, dass der Bürokratieabbau in Apotheken vorangetrieben werde, ein Rx-Versandverbot hielt etwa dieselbe Zahl der Befragten für notwendig. Rabattverträge abzuschaffen beziehungsweise zu vereinfachen fordert knapp drei Viertel der Befragten.