Pharmazeutische Zeitung online
ePA in der Praxis

Nur 6000 Apotheken öffnen eML

Mit dem Opt-out-Verfahren sollte die elektronische Patientenakte (ePA) schnell in die Fläche gebracht werden. Doch in der Praxis ist die Nutzung noch überschaubar. Der Verein »E-Rezept-Enthusiasten« wünscht sich leichtere Zugänge und fordert die Apotheken auf, sich auf die Medikationslisten zu stürzen.
Alexander Müller
12.09.2025  11:00 Uhr

Die »ePA für alle« wurde nach Pilotierungen in Modellregionen im Januar 2025 in die Fläche gebracht. Wer nicht aktiv widersprochen hat, verfügt jetzt über eine elektronische Patientenakte. Seit April ist sie bundesweit für Praxen, Krankenhäuser und Apotheken freiwillig nutzbar – ab Oktober 2025 wird die Nutzung für alle Leistungserbringer verpflichtend.

Doch in der Versorgungsrealität sei die ePA leider noch nicht angekommen, moniert der Verein der E-Rezept-Enthusiasten. »Nutzen entsteht erst durch Nutzung. Wichtig ist, dass sich die Leistungserbringer jetzt selbst intensiver mit der ePA auseinandersetzen«, so Apotheker Ralf König aus dem Vorstand des Vereins.

Für die Apotheken ist aktuell vor allem die elektronische Medikationsliste (eML) wichtig. Sie enthält chronologisch alle Arzneimittel, die auf E-Rezepten verordnet beziehungsweise abgegeben wurden. Das Besondere: Die Liste wird automatisch durch den E-Rezept-Fachdienst erzeugt, ohne Zutun der Patienten oder Apotheken. Allerdings fehlen derzeit noch OTC-Arzneimittel.

11 Millionen eMP werden pro Woche geöffnet

Mit der Einführung des elektronischen Medikationsplans (eMP) im nächsten Jahr sollen alle aktuell angewendeten Medikamente angezeigt werden, inklusive Einnahmehinweise und Informationen zu Indikationen und Dosierungen.

Die Apotheken sollten König zufolge aber die eML schon jetzt verwenden: »Hier wird das erste Mal die Kraft der Digitalisierung richtig genutzt.« Die Daten stünden ohne explizite Zustimmung des Patienten und Unterstützung der Leistungserbringer zur Verfügung.

Laut dem TI-Dashboard der Gematik werden pro Woche knapp 11 Millionen Medikationslisten geöffnet. Laut der Statistik machen aber nur rund 6000 Apotheken mit. »Die Apotheken sollten jetzt nicht den eMP fordern, sondern nutzen, was da ist. Und die eML kann schon heute in der Apotheke wirklich Leben retten«, so König.

Erstidentifikation zu anspruchsvoll

Für eine bessere Nutzung der ePA fordern die E-Rezept-Enthusiasten zudem leichtere Zugänge: »Viele Versicherte scheitern an der anspruchsvollen Erstidentifikation«, so die Kritik des Vereins. Diese erfolge über das eID -Verfahren (online-Ausweisfunktion des Personalausweises), über PostIdent, Video-Ident in Dritt-Anwendung oder Identifikation per elektronischer Gesundheitskarte (eGK) mit PIN.

»Diese Verfahren sind technisch anspruchsvoll, unflexibel, nicht an den digitalen Alltag der Bevölkerung angepasst und abhängig von weiteren Tätigkeiten«, monieren die E-Rezept-Enthusiasten. Viele Versicherte würden den Prozess der Aktivierung der ePA abbrechen, weil sie an der Identifikation scheitern. Christian Klose, Mitglied des Vorstands der E-Rezept Enthusiasten, sieht in der Lösung des Identifikationsproblems keine technische Herausforderung, sondern eine regulatorische. Der Gesetzgeber sei hier in der Verantwortung.

Positiv sieht der Verein die ePA 3.0 Architektur. Die technische Grundlage erlaube es nun, innerhalb der Vertrauenswürdigen Ausführungsumgebung (VAU) Daten nicht nur zu speichern und auszutauschen, sondern auch sicher zu verarbeiten. Klose wünscht sich jetzt den nächsten Schritt: »Die ePA kann, soll und muss mehr sein als ein digitaler Aktenschrank. Sie muss komplexe und rechenintensive KI-gestützte Datenauswertungen und Aufbereitungen im sicheren Schutzraum der VAU ermöglichen.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa