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Forsa-Umfrage 

Nur 36 Prozent wollen Cannabis wieder verbieten 

CDU und CSU wollen Cannabis am liebsten wieder verbieten. Doch laut einer neuen Umfrage hätten sie dabei nicht nur den wahrscheinlichen Koalitionspartner SPD gegen sich, sondern auch eine Mehrheit der Bevölkerung. 
dpa
10.03.2025  13:04 Uhr

43 Prozent sehen in Cannabis harmlose Droge

Trotzdem stimmt der Umfrage zufolge die große Mehrheit der Befragten (73 Prozent) der Aussage zu, dass der Konsum von Drogen wie Cannabis der Gesundheit schadet. Knapp jede und jeder Zweite (49 Prozent) sieht demnach in Cannabis eine Einstiegsdroge, die dazu führen könnte, auch andere Substanzen auszuprobieren. 39 Prozent gehen davon aus, dass die Teil-Legalisierung übermäßigen Konsum verursachen könne. Die Hoffnung, dass die Legalisierung dabei hilft, den Schwarzmarkt und den Konsum von verunreinigtem Cannabis einzudämmen, teilen 60 Prozent der Befragten.

Die Krankenkasse, die nach eigenen Angaben mit gut 1,5 Millionen Versicherten zu den größten bundesweiten Krankenkassen zählt, teilte mit, 43 Prozent der Befragten hielten Cannabis für eine harmlose Droge, die bei vielen gesundheitlichen Beschwerden helfe. Und unter den 18- bis 34-Jährigen seien es sogar 53 Prozent – mehr als die Hälfte.

Medizinerin: »Vorsicht geboten«

Doch tatsächlich haben Studien schon mehrfach gezeigt, dass Cannabis vor allem den nicht ausgereiften Gehirnen Jugendlicher schadet. Demnach könnte der Zusammenhang zwischen jugendlichem Cannabiskonsum und psychotischen Störungen stärker sein als bisher angenommen. Valide Daten zur Zahl junger Menschen, bei denen Neurosen durch Cannabiskonsum diagnostiziert wurden, lagen nach Angaben der Krankenkasse jedoch zunächst nicht vor.

Aber: »Die Evidenz legt nahe, dass Cannabis in der Adoleszenz nicht nur vorübergehende, sondern potenziell auch langfristige Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung haben kann – von kognitiven Einschränkungen bis hin zu einem erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen wie Angststörungen, depressive Episoden sowie Sinnestäuschungen und Wahrnehmungsstörungen«, warnte Aileen Könitz, Ärztin und Expertin für psychiatrische Fragen. »Gerade in einer Phase, in der sich das Gehirn noch in der Entwicklung befindet, ist Vorsicht geboten.« Sie rief dazu auf, Prävention und Aufklärung in Schulen und unter den Eltern zu fördern.

Krankenkasse fordert: Prävention fördern

Die Krankenkasse forderte die Politik auch dazu auf, sich mehr um Präventionsprojekte zu bemühen. »Unabhängig davon, ob die Legalisierung für Erwachsene in der nächsten Legislaturperiode wieder aufgehoben wird oder nicht, sollte es unser gemeinsames Ziel in der Gesellschaft bleiben, frühzeitig junge Menschen über die Risiken und Gefahren des Cannabiskonsums aufzuklären«, mahnte Justin Onyechi vom Präventionsteam der KKH. Junge Menschen müssten darin bestärkt werden, Nein zu sagen, wenn ihnen Cannabis an der Schulhofecke angeboten werde.

Unabhängig davon ergab die Umfrage, dass 59 Prozent der Befragten meinen, jeder solle selbst darüber entscheiden, ob er Drogen nehme oder nicht – unter den Jüngeren im Alter zwischen 18 und 34 stimmten dem sogar 69 Prozent zu. Letztlich muss sich wohl jede und jeder die – um den Slang-Begriff für Cannabis leicht abgewandelte – Gretchenfrage stellen: Wie hast du's mit dem Bubatz?

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