Nur 36 Prozent wollen Cannabis wieder verbieten |
Die meisten Menschen in Deutschland halten die Teillegalisierung von Cannabis für richtig. / © IMAGO/SKATA
Die Mehrheit der Erwachsenen in Deutschland spricht sich einer neuen Umfrage zufolge dagegen aus, die Teillegalisierung von Cannabis zurückzunehmen. Zuvor hatten sich Unionspolitiker für eine Reform oder eine Rückabwicklung des Cannabisgesetzes starkgemacht.
Mehr als die Hälfte der Befragten, immerhin 55 Prozent, hält die Teillegalisierung von Cannabis für richtig und ist gegen eine Rücknahme des Gesetzes. Das ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH), die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Für die Abschaffung des Cannabisgesetzes votierten 36 Prozent der Befragten.
Für die repräsentative Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 12. bis 18. Februar 2025 online bundesweit 1012 Menschen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren. Seit April 2024 ist in Deutschland der nicht medizinische Cannabiskonsum für Volljährige mit zahlreichen Beschränkungen legal. Erlaubt ist der Anbau von bis zu drei Pflanzen in Privatwohnungen, aufbewahren darf man bis zu 50 Gramm Cannabis. Nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen mit Lizenz dürfen gemeinschaftlich Cannabis für den eigenen Konsum anbauen.
Allerdings geht das Cannabisgesetz Unionspolitikern gegen den Strich: Das Gesetz der Ampel-Koalition sei ein gefährlicher Irrweg und müsse rückgängig gemacht werden, betonte der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Tino Sorge, Anfang März. Studienergebnisse aus Kanada zeigten einen besorgniserregenden Anstieg von Psychosen nach der dort erfolgten Legalisierung von Cannabis. Der CDU-Rechtspolitiker Günter Krings sagte: »Als Union werden wir alles daransetzen, die negativen Auswirkungen der Cannabislegalisierung zu stoppen, Drogenkriminalität zu bekämpfen und den Jugendschutz zu stärken.«
Nicht überraschend wohl, dass der Umfrage zufolge vor allem die Jüngeren gegen die Abschaffung des Cannabisgesetzes sind – drei Viertel der 18- bis 34-Jährigen sprachen sich demnach dagegen aus. Für die Abschaffung waren in dieser Altersgruppe nur 19 Prozent.