Novo Nordisk baut 9000 Jobs ab |
Novo Nordisk fürchtet die Konkurrenz Eli Lilly und entlässt 11,5 Prozent der Belegschaft. / © imago images / Ritzau Scanpix
Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk setzt angesichts des scharfen Wettbewerbs um Abnehmmittel den Rotstift an. Weltweit würden 9000 Jobs gestrichen, teilte das vor allem für seine Abnehmspritze Wegovy bekannte Unternehmen in Bagsvaerd nahe Kopenhagen mit. Das sind 11,5 Prozent der Belegschaft. Mehr als die Hälfte der Stellen – rund 5000 Jobs – sollen im Heimatmarkt Dänemark wegfallen.
Ob auch Arbeitsplätze in Deutschland gestrichen werden, wo Novo Nordisk seine Zentrale in Mainz hat, wurde zunächst nicht bekannt. Es handle sich um eine globale Transformation, sagte eine Sprecherin, »und jedes Land, jeder Standort und jede Region wird unterschiedlich davon betroffen sein«. Noch seien die Pläne nicht finalisiert.
Mit dem Jobabbau reagiert Novo Nordisk auf den steigenden Wettbewerbsdruck am Markt für Abnehmpräparate, insbesondere durch die US-Konkurrenz Eli Lilly, die mit dem Konkurrenzpräparat Zepbound erfolgreich ist. Eli Lilly will auch in Europa zulegen und investiert einen Milliardenbetrag für ein neues Werk im rheinland-pfälzischen Alzey. Novo Nordisk war im Boom um Abnehmmedikamente 2024 zeitweise zu Europas wertvollstem Börsenkonzern aufgestiegen. Auf Sicht von einem Jahr hat die Aktie von Novo Nordisk rund 60 Prozent an Wert eingebüßt.
»Unsere Märkte entwickeln sich weiter, insbesondere im Bereich Fettleibigkeit, da der Wettbewerb dort zunimmt und der Verbraucher stärker in den Vordergrund rückt«, sagte Novo-Nordisk-Chef Mike Doustdar. »Unser Unternehmen muss sich ebenfalls weiterentwickeln«.
Ziel sei es, das Unternehmen schlanker aufzustellen und Entscheidungen zu beschleunigen. So soll der Konzern vor allem auf Wachstumschancen im Bereich Diabetes und Adipositas ausgerichtet werden. Die Prognose für den Betriebsgewinn in diesem Jahr wurde deutlich gesenkt.
Die Kosten für die Neuaufstellung beziffert Novo Nordisk auf acht Milliarden dänische Kronen (1,07 Milliarden Euro). Genauso viel will das Management ab 2026 jährlich sparen.