(V.l.n.r.) Alexandra Skorupa, Leiterin Medical Affairs für Radioligandentherapie bei Novartis, Alexander Vogt, Oberbürgermeister von Halle (Saale), Tino Sorge, Parlamentarischer Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Manfred Heinzer, Vorsitzender der Geschäftsführung Novartis Deutschland, Sven Schulze, Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Katja Pähle (SPD), MdL Sachsen-Anhalt und Robert Franke, IMG. / © Novartis
Nach Angaben des Unternehmens soll das Werk in Sachsen-Anhalt 34,7 Millionen Euro kosten und im vierten Quartal 2027 fertig sein. Zunächst sollen dort 25 Fachkräfte beschäftigt werden. Die geografische Lage des Standorts biete logistische Vorteile durch die Nähe zum Flughafen Leipzig und zu bedeutenden nuklearmedizinischen Zentren in Mitteldeutschland sowie wie in Berlin, so das Unternehmen.
Die neue Novartis Anlage soll eine »hochmoderne, halbautomatische Produktionslinie« für die Herstellung einer Radioligandentherapie enthalten mit Erweiterungsmöglichkeiten für zusätzliche Fertigungsstrecken. Die Radioligandentherapie ist ein präzisionsmedizinischer Ansatz, an dessen Entwicklung deutsche Forschungsinstitute, Kliniken und pharmazeutische Unternehmen maßgeblich beteiligt waren. Sie gilt als Schlüsseltechnologie in der modernen Onkologie.
Ziel des Unternehmens sei es, das Anwendungsspektrum von RLT durch neue Isotope, Liganden und Kombinationstherapien auf weitere Krebsarten wie Brust-, Darm-, Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs auszuweiten.
Novartis verfügt als einziges Unternehmen über zwei in Deutschland zugelassene Radioligandentherapien zur Behandlung von fortgeschrittenen Krebserkrankungen. Darüber hinaus spielt die Radioligandentherapie als eine von drei strategischen Therapieplattformen eine zentrale Rolle im globalen Innovationsansatz des Schweizer Unternehmens.
Manfred Heinzer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Novartis Deutschland, sagte über den neuen Standort: »Wo Innovationen wertgeschätzt und gezielt gefördert werden, entstehen Investitionen, Wertschöpfung und Fortschritt.« Außerdem befürwortet er den Pharmadialog mit der Bundesregierung, der ein wichtiges Signal für die Pharmaindustrie setze. Deutschland verfüge über gewachsene Strukturen und exzellente Expertise im Bereich der Radioligandentherapie. »Damit dieser Vorsprung auch künftig Patientinnen zugutekommt, braucht es stabile, innovationsfreundliche Rahmenbedingungen wie verlässliche regulatorische Prozesse, planbare Erstattungsmodelle und eine Politik, die langfristige Investitionen ermöglicht«, so Heinzer.
»Als Bundesregierung wollen wir unseren Gesundheitsstandort nachhaltig stärken, denn er steht im harten internationalen Wettbewerb. Investitionen wie diese tragen ganz maßgeblich dazu bei, dass Exzellenz in der medizinischen Forschung und Versorgung von Deutschland ausgeht«, sagte Tino Sorge, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit. »Diese Investition unterstreicht das Potenzial unseres Landes als leistungsstarker Standort für Zukunftsbranchen«, sagte Sven Schulze, Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt.
Der Umsatz des Schweizer Konzerns stieg 2024 um elf Prozent auf 47,8 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr, sieben Prozent davon erwirtschaftete das Unternehmen in Deutschland. Es beschäftigt in Deutschland 2700 Mitarbeiter an sechs Standorten.