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ABDA, KBV, KZBV

Notruf der freien Heilberufe

In einem ungewöhnlichen Schulterschluss haben sich heute Apotheker- und Ärzteschaft an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gewandt. Sie sehen durch die Politik von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die ambulante Gesundheitsversorgung erodieren und fordern einen Kurswechsel.
Ev Tebroke
19.10.2023  12:30 Uhr
Gassen: »Großes Ausmaß an Frust und Wut«

Gassen: »Großes Ausmaß an Frust und Wut«

Von Ärzteseite derselbe Tenor: »Ein solches Ausmaß an Frust und Wut auf der Ebene der Praxen und Apotheken habe ich so noch nicht erlebt«, so KBV-Chef Andreas Gassen. Mehr als die Hälfte der Kollegen erlebten laut Umfrage die Situation als schlecht. Vor allem aufgrund einer seit Jahren nicht angestiegenen Vergütungsmechanik. Zudem sei die überbordende Bürokratie »ein Riesenthema«. 61 Arbeitstage im Jahr gehen laut Gassen in einer Praxis dafür drauf. Die Praxen würden mit Regressen überzogen, die letztlich dann doch keine Berechtigung hätten, die Digitalisierung koste Geld ohne erkennbaren Nutzen zu bringen. Dabei gäbe es relativ simple Lösungsvorschläge. Lauterbach ignoriere diese aber konsequent. »Die Gesundheitsversorgung fährt vor die Wand, teils aus Unkenntnis, teils absichtlich«, kritisiert der KBV-Chef. Zudem wirft er Minister Lauterbach fehlende Dialogbereitschaft vor. »Er verweigert den politischen Diskurs, reagiert nicht auf unsere Bitten.« Deshalb wende man sich nun mit diesem Notruf an die Bevölkerung. »Es sind dringend schnelle politische Kurskorrekturen notwendig.«

Getragen wird dieser Appell auch von den Zahnärzten. KZBV-Chef Hendges zeigt sich ebenfalls frustriert von der Politik Lauterbachs. So sei etwa mit dem Spargesetz die Budgetierung wiedereingeführt worden. Das Gesetz bringe auch eine Abkehr von der Präventionsorientierung. Der erst kürzlich 2021 eingeführte Leistungsumfang für eine Parodontitis-Prävention sei mit dem Spargesetz wieder einkassiert worden. Dies habe fatale Folgen für die Gesundheitsversorgung, mahnt Hendges. Parodontitis, an der jeder zweite Erwachsene hierzulande leide, sei die häufigste Ursache für Zahnverlust. »Lauterbach ignoriert die Konsequenzen seines Handelns«, kritisiert der KZBV-Chef.

Gemeinsam fordern die Vertretet der drei Berufsgruppen daher von Bundeskanzler Scholz, diese destruktive Gesundheitspolitik per Machtwort zu beenden. Scholz solle seine Richtlinienkompetenz ausüben, so Gassen. Statt Leistungskürzungen zu praktizieren, sollte Lauterbach lieber auf die geplanten 1000 Gesundheitskioske verzichten. »Kein Mensch braucht diese Gesundheitskioske«, kritisiert der KBV-Chef. Da würden den Kassen 100 Millionen Euro entzogen, die besser in die bereits existierende flächendeckende Versorgung fließen sollten, so der einstimmige Tenor.

 

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