Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Patienten mit Herzinsuffizienz

Non-Adhärenz bei Notfällen häufig

An der Uniklinik Homburg wurde bei 100 eingelieferten Patienten mit akuter dekompensierter Herzinsuffizienz untersucht, ob sie ihre Herzmedikation auch angewendet hatten. Blut- und Urinproben zeigten, dass nur vier von zehn Patienten voll compliant waren.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 15.07.2025  13:00 Uhr

Patienten mit Herzinsuffizienz erhalten nach aktueller Leitlinienempfehlung vier verschiedene Arzneistoffklassen, um Symptome zu managen und eine Progression zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen. Hinzu kommen bei den meist älteren Patienten häufig noch weitere Medikamente, sodass sie eine hohe Tablettenlast haben.

Forschende des Universitätsklinikums des Saarlandes und der Kardiologie Basel haben nun untersucht, wie es um die medikamentöse Adhärenz bei Patienten steht, die aufgrund einer akut dekompensierten Herzinsuffizienz in die Notaufnahme in Homburg eingeliefert wurden. Bei 100 Patienten (61 Prozent Frauen, Durchschnittsalter 77,9 Jahre) wurden Blut- und Urinproben auf Wirkstoffe oder Metabolite der Herzinsuffizienz-Medikation gescreent. Zudem wurden sie selbst zu ihrer Adhärenz befragt. Die Ergebnisse wurden im »European Journal of Heart Failure« veröffentlicht.

Demnach wurden nur bei 39 Prozent der Untersuchten Metabolite aller verordneten Arzneistoffe gegen die Herzinsuffizienz im Urin gefunden. Bei ebenso vielen fehlte eines dieser Mittel; sie waren also partiell adhärent. Bei den restlichen 22 Prozent fehlten zwei oder mehr der verordneten Wirkstoffe. Diese Patienten wurden als non-adhärent eingestuft.

Die Auswertung ergab, dass die non-adhärenten Patienten mehr Herzinsuffizienzmittel auf dem Medikationsplan und auch insgesamt eine signifikant höhere Tablettenlast hatten als die (teil-)adhärenten. Allerdings erhielten (je nach genauer Form der Herzinsuffizienz) ohnehin nur 23 bis 45 Prozent eine leitliniengerechte Therapie. Es waren also sogar noch zu wenig Medikamente verordnet worden. Auf der anderen Seite nahm etwa jeder zweite Studienteilnehmende nicht verschreibungspflichte Arzneimittel ein.

Interessanterweise waren die nicht adhärenten Patienten tendenziell jünger und sogar kognitiv fitter. Dagegen stieg die Wahrscheinlichkeit für Adhärenz, wenn die Patienten ihre Medikation durch einen Betreuer oder Apotheker gestellt bekamen.

Weniger überraschend war, dass die Auskünfte der Patienten zu ihrer Tabletteneinnahme nicht unbedingt mit der toxikologischen Analyse übereinstimmten. Die Autoren um Michael Kunz warnen daher, sich auf solche Angaben zu verlassen. Insgesamt bewerten sie die Adhärenz bei den eingelieferten Patienten als niedrig.

Non-Adhärenz leiste einen signifikanten Beitrag zur Verschlechterung einer Herzinsuffizienz, möglicherweise mit Hospitalisierung, lautet daher ihr Fazit. Zukünftige Studien sollten sich darauf fokussieren, wie sich die Adhärenz verbessern lässt, inklusive Strategien zur Vereinfachung der Medikation, Medikationsmanagement durch Dritte wie Apotheken und strukturierte Adhärenzprogramme.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa