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Krebspatienten

Nicht krebsbedingte Todesursachen werden zunehmen

Aufgrund verbesserter Therapien sterben Menschen mit Krebs heutzutage nicht mehr so häufig an ihrer Erkrankung, dafür gewinnen für diese Patienten andere Todesursachen an Bedeutung. Welche das sind, hat das Deutsche Krebsforschungszentrum untersucht.
PZ
20.01.2025  09:00 Uhr
Nicht krebsbedingte Todesursachen werden zunehmen

Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit etwa 22 Prozent die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Die Krebssterblichkeit nimmt jedoch ab, da sich die Früherkennung und Behandlung stetig verbessern. Krebspatienten sterben deshalb zwar nicht mehr so häufig oder früh an ihrer Erkrankung selbst, jedoch werden andere Sterberisiken wie die Langzeitfolgen von Krebstherapien oder psychische Auswirkungen der Erkrankung zukünftig eine größere Rolle spielen. Das teilte das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg kürzlich mit.

»Die Frage nach den Sterberisiken ist mit Blick auf die Langzeitbetreuung von Menschen, die an Krebs erkrankt sind oder waren, hoch relevant«, sagt Professor Dr. Volker Arndt vom DKFZ. »Untersuchungen zu Nichtkrebs-Todesursachen aus anderen Ländern liegen bereits vor. Aber für Deutschland fehlten entsprechende Daten bislang.«

Um diese Datenlücke zu schließen, hat eine Gruppe um die Doktorandin Charlotte Gedenk Krebsregisterdaten aus Baden-Württemberg analysiert und die Todesursachen der registrierten Krebspatienten im Zeitraum zwischen 2013 bis 2020 untersucht. Die Ergebnisse der Studie wurden kürzlich in der Fachzeitschrift »Die Onkologie« vorgestellt.

Hohe kardiovaskuläre Sterblichkeit

Das Team untersuchte Daten von 422.959 Patienten, von denen 17 Prozent an Brustkrebs, 14 Prozent an Prostatakrebs und 11 Prozent an Darmkrebs erkrankt waren. Insgesamt verstarben im Studienzeitraum 144.949 Patienten (34 Prozent). Der Follow-up-Zeitraum lag bei durchschnittlich 2,8 Jahren. Das heißt, die erhobenen Daten zur Sterblichkeit beziehen sich auf die ersten drei Jahre nach der Krebsdiagnose.

Ungeachtet der medizinischen Fortschritte waren in diesem Zeitraum die meisten Todesfälle der Krebserkrankung selbst zuzuschreiben. 84 Prozent aller Sterbefälle waren unmittelbar krebsbedingt, wobei der Prozentsatz je nach Art des Tumors variierte: Von den verstorbenen Prostatakrebs-Patienten erlagen 66 Prozent ihrem Tumorleiden, bei den Brustkrebs-Patientinnen waren es 73 Prozent, bei Lungenkrebs-Patienten 93 Prozent.

16,2 Prozent der Todesfälle waren nicht oder nicht unmittelbar krebsbedingt. An erster Stelle standen hier Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vor allem in der Altersgruppe der 20- bis 60-Jährigen war das relative kardiovaskuläre Risiko – verglichen mit der Allgemeinbevölkerung – deutlich erhöht. Überhaupt zeigte das Muster der Todesursachen in dieser Altersklasse die größten Abweichungen zur Allgemeinbevölkerung.

Betrachtet man die gesamte Studienkohorte, so kamen drei Nichtkrebs-Todesursachen signifikant häufiger vor als in der Allgemeinbevölkerung: Lebererkrankungen, Suizide und Infektionen. Todesfälle infolge Lebererkrankung oder Suizid waren etwa doppelt so häufig.

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