Beim Sitzen auf dem Boden ist der Schneidersitz meist die erste Wahl. / © Adobe Stock/Svitlana
Wissen Sie, warum der Schneidersitz so heißt, wie er heißt? Tatsächlich sah so früher die typische Arbeitshaltung von Schneidern aus – mit überkreuzten Beinen auf einem Tisch. Auf die Art und Weise kamen die Stoffe nicht mit dem staubigen Boden in Berührung.
Heutzutage ist der Sitz mit gekreuzten Beinen für viele Position Nummer eins, wenn sie sich auf dem Boden niederlassen – ob beim Picknick im Park oder beim Spielen mit dem Kind. Doch wie gesund ist diese Sitzhaltung?
Wer immer mal wieder – und ohne es zu übertreiben – im Schneidersitz sitzt, tut seinem Körper durchaus Gutes, so der Orthopäde Dr. Martin Rinio, Ärztlicher Direktor der Gelenk-Klinik Gundelfingen. Und zwar aus diesen Gründen:
Frei von Nachteilen ist der Sitz mit gekreuzten Beinen aber nicht: Wir neigen nämlich dazu, dabei die Schultern nach vorne fallen zu lassen. Das ist ungünstig für die Wirbelsäule. Orthopäde Rinio rät daher: Wer Rückenprobleme hat, sollte lieber ganz auf den Schneidersitz verzichten.
Das gilt insbesondere für alle, die Probleme mit einem Gleitwirbel haben. Dabei verlässt ein Wirbel seine normale Position innerhalb der Wirbelsäule – eine Verschiebung, die sich durch Schmerzen, Kribbeln und Taubheitsgefühle bemerkbar machen kann.
Und alle anderen? Sie sollten, wenn sie im Schneidersitz verweilen, immer mal wieder prüfen, wie sie sitzen. Wer sich dabei in einer gekrümmten Shrimp-Haltung erwischt, richtet sich auf.
Spätestens alle 10 bis 15 Minuten sollte man den Sitz etwas anpassen. »Gut ist der kontinuierliche Wechsel zwischen aufrechter, vorgeneigter und zurückgelehnter Haltung und die häufige Verlagerung des Gewichts von der einen auf die andere Gesäßhälfte«, so Rinio. Melden sich im Schneidersitz Schmerzen, sollte man diese Haltung verlassen.