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Massenproteste in Frankreich

Neun von zehn Apotheken streiken

Die großen Gewerkschaften Frankreichs haben gestern gegen die angekündigten Sparmaßnahmen protestiert. Auch Apotheken und weitere Akteure des Gesundheitssektors beteiligten sich an den Streiks.
Alexandra Amanatidou
19.09.2025  16:00 Uhr

Neun von zehn Apotheken blieben gestern in Frankreich laut Informationen der ARD geschlossen. In der Normandie legten laut dem französischen Radiosender »RCF« 90 Prozent der Apotheken die Arbeit nieder. Auch in Straßburg protestierten fast 300 Apothekerinnen und Apotheker vor der regionalen Gesundheitsbehörde, wie die Lokalzeitung »Dernières Nouvelles d’Alsace« berichtet. Laut derselben Quelle verteidigten in Colmar, einer Stadt im französischen Elsass, 440 Demonstranten ihren Berufsstand.

Die Apothekerinnen und Apotheker protestierten gestern gegen den Plan der Regierung, bei der Abgabe von Generika weniger Geld zu erstatten. Mit dem Protest wollen sie laut der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu »klare Kante gegen die Senkung der Obergrenze für Handelsrabatte« zeigen.

Auch andere Berufsgruppen protestierten gestern in Frankreich, etwa Lehrerinnen, Lehrer, Lokführer und Krankenhauspersonal. Mehr als 500.000 Menschen beteiligten sich nach Angaben des französischen Innenministeriums im ganzen Land an Protesten und Streiks. Insgesamt gab es landesweit über 180 Festnahmen.

Warum die Apotheken in Frankreich protestieren

Frédéric Leriche, der Vorsitzende der Gewerkschaft der Apotheker im Département Orne, erläuterte die Gründe für den Streik in einem Interview mit dem französischen Radiosender »RCF«. Demnach habe Ex-Premierminister François Bayrou am 1. Juli 2025 einen Erlass verabschiedet, der eine Senkung der Rabatte auf Generika ankündigt. Vor diesem Erlass betrug der Rabatt auf Generika maximal 40 Prozent. Bayrou habe jedoch »einseitig und ohne jegliche Diskussion beschlossen«, ihn auf 20 Prozent zu senken. Damit werde die Vergütung des Apothekennetzes für Generika halbiert.

Diese Maßnahme koste das Apothekennetz 520 Millionen Euro. »Das entspricht 30.000 bis 50.000 Euro pro Apotheke, also einer Stelle pro Apotheke oder sogar zwei Stellen in größeren Strukturen«, sagt Leriche gegenüber »RCF«. »Die Gewerkschaften schätzen, dass diese Maßnahme direkt zur Schließung von 1.600 Apotheken in Frankreich führen wird«, fügt er hinzu.

Laut der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu warnte die französische Gewerkschaft der Apotheker (USPO), dass die Maßnahme »das baldige Aus für 1.000 Apotheken bedeutet« und 20.000 Arbeitsplätze gefährdet.

»Die Apotheker sind nicht unbedingt wütend, sie machen sich einfach Sorgen. Weil es infolge dieser Maßnahme weniger Apotheken und Entlassungen geben wird, wenn wir die Gehälter der Mitarbeiter nicht senken«, sagte Arnaud Faugère, Inhaber der Pariser Apotheke »Voltaire« und Vizepräsident des Apothekerverbandes der Region Île-de-France gegenüber der ARD.

Die gestrigen Streiks sind bereits die zweiten Protestaktionen von Apotheken in Frankreich in diesem Monat, an denen sich Apotheken beteiligen.

»Wir wollen als Arbeitnehmer Präsenz zeigen, dass die zukünftige Regierung die Beschäftigten nicht vergisst. Dass es uns reicht. Es gibt noch kein Regierungsprogramm – aber das ist eine Warnung, dass es viele Menschen gibt, die sich mobilisieren lassen«, so Claude Bacca, Generalsekretär der Gewerkschaft Force Ouvrière, gegenüber der ARD.

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