Ein neues Zentrum für Internationalen Gesundheitsschutz soll globale Gesundheitsgefahren erkennen und abwehren. Bereits seit dem Ebola-Ausbruch 2014 koordiniert das RKI für die Weltgesundheitsorganisation WHO Maßnahmen gegen Infektionen und biologische Gefahren. / Foto: Robert Koch-Institut /Hans Gelderblom (Ebola-Virus)
Dazu erklärt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: »Gesundheitskrisen wie Infektionsausbrüche sind in unserer global vernetzten Welt kein Problem einzelner Staaten.« Die internationale Perspektive sei wesentlicher Teil einer verantwortungsvollen Gesundheitspolitik. Ziel sei es auch, den Gesundheitsschutz in Deutschland zu stärken, erläutert Spahn weiter.
»Beschäftigte des RKI sind an vielen internationalen Projekten und Programmen beteiligt, um Krankheitserreger zu erforschen und zu überwachen, Epidemien einzudämmen oder Labor- und andere für die Infektionskontrolle wichtige Kapazitäten in Partnerländern aufzubauen«, erläutert RKI-Präsident Lothar Wieler. Die dabei aufgebauten Kompetenzen würden im neuen ZIG zusammengeführt und ausgebaut.
Im ZIG sollen nach vollständigem Aufbau 30 Experten in vier Fachgebieten arbeiten: der Informationsstelle für Internationalen Gesundheitsschutz (INIG / ZIG 1), dem Bereich evidenzbasierte Public Health für den internationalen Gesundheitsschutz (ZIG 2), die Notfallvorsorge und Einsatzunterstützung (ZIG 3) sowie Public Health-Laborunterstützung (ZIG 4).
Seit dem großen Ebola-Ausbruch in Westafrika im Jahr 2014 hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) seine Rolle in der internationalen Gesundheitspolitik ausgeweitet. So startete das BMG 2016 sein Global Health Protection Programme (GHPP) für eine stärkere Unterstützung bei Krankheitsausbrüchen und beim Aufbau von Kapazitäten für die Epidemieprävention. Das RKI spiele dabei eine zentrale Rolle. Ebenfalls 2016 habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das RKI zu seinem Kooperationszentrum für neu auftretende Infektionen und biologische Gefahren ernannt.