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PKD2-Kanal

Neues Target zur Blutdrucksenkung?

Der Blutdruck unterliegt zahlreichen Steuerungsmechanismen, von denen einige schon sehr erfolgreich therapeutisch genutzt werden – andere jedoch noch nahezu unbekannt sind. Einen von ihnen, den PKD2-Kanal, beschreibt jetzt ein Autorenteam von der University of Tennessee im Fachjournal »eLife«. Es ist möglicherweise ein weiterer Angriffspunkt zur medikamentösen Blutdrucksenkung.
AutorKontaktAnnette Mende
Datum 06.12.2018  14:06 Uhr

Ein wichtiger Mechanismus der Blutdruckkontrolle ist die Vasokonstriktion beziehungsweise -dilatation: Stellen sich die Arterien eng, steigt der Blutdruck, erweitern sie sich, sinkt er. Zuständig hierfür sind glatte Muskelzellen in der Gefäßwand, die entweder sich zusammenziehen oder erschlaffen können. Ausschlaggebend für die arterielle Kontraktilität ist das Membranpotenzial der Muskelzellen: Eine Depolarisation öffnet spannungsabhängige Calciumkanäle, woraufhin Calcium in die Zelle strömt und sie sich zusammenzieht. Das zu verhindern, ist das Wirkprinzip der Calciumantagonisten bei Bluthochdruck.

Das Membranpotenzial wiederum wird von verschiedenen Ionenkanälen reguliert, unter anderem von TRP-Kanälen (Transient Receptor Potential), die für Calcium oder Natrium durchlässig sind. Von insgesamt mindestens 28 verschiedenen TRP-Proteinen wurden bislang 13 auf glatten Muskelzellen gefunden, berichtet das Team um Dr. Simon Bulley und Dr. Carlos Fernández-Peña. Die Forscher pickten sich ein bestimmtes TRP-Protein, den PKD2-Kanal, heraus und untersuchten ihn genauer, weil Menschen mit einer Mutation in diesem Protein Bluthochdruck haben und somit anzunehmen war, dass PKD2 an der Blutdruckregulation beteiligt ist. Frühere Untersuchungen hätten jedoch widersprüchliche Ergebnisse zur Rolle von PKD2 geliefert, so Seniorautor Professor Dr. Jonathan Jaggar in einer Pressemitteilung.

Die Forscher entwickelten ein Mausmodell, bei dem sie PKD2 auf glatten Muskelzellen gezielt ausschalten konnten. Dieses führte zu einem Absinken des Blutdrucks sowohl bei normo- als auch bei hypertensiven Tieren. Genauere Untersuchungen ergaben, dass PKD2 ein Natriumkanal ist, der in verschiedenen Gewebearten von unterschiedlichen Stimuli aktiviert wird. So reagierte PKD2 in Blutgefäßen der Peripherie (Hinterbein der Maus) nicht auf das Sympathomimetikum Phenylephrin, wohl aber in Blutgefäßen des Abdomens. Insgesamt führte die Gabe von Phenylephrin bei PKD2-defizienten Mäusen nur zu 70 Prozent der Vasokonstriktion, die sie bei normalen Mäusen erzielte. Ein durch Gabe von Angiotensin II provozierter Blutdruckanstieg fiel in Abwesenheit von PKD2 26 Prozent geringer aus.

»Unsere Ergebnisse zeigen, dass es nicht einen gemeinsamen Mechanismus gibt, der die Wandspannung aller Arterien reguliert«, so Jaggar. Die Arbeit sei ein Beitrag zum besseren Verständnis der Funktion des potenziellen Arzneistoff-Targets PKD2-Kanal bei der Blutdruckregulation.

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