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Bremelanotid

Neues Medikament für mehr Lust bei Frauen

Die US-Arzneimittelbehörde hat ein neues Medikament zur Behandlung der sogenannten hypoaktiven sexuellen Regulationsstörung bei Frauen vor den Wechseljahren zugelassen. 
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 24.06.2019  17:00 Uhr

Wenig Lust auf Geschlechtsverkehr zu haben, hat an sich keinen Krankheitswert. Manche Frauen leiden jedoch darunter oder fühlen sich in der Partnerschaft gestresst. Ihnen soll nun ein neuer Arzneistoff helfen können.  Bremelanotid (Vyleesi™ von AMAG Pharmaceuticals) ist ein synthetisch hergestelltes Peptid, das dem α-Melanozyten-stimulierenden Hormon (α-MSH) ähnelt. Es aktiviert nicht selektiv verschiedene Melanocortin-Rezeptoren im Gehirn. Wie dies jedoch das sexuelle Verlangen steigert und Stress reduziert, ist nicht bekannt. Ursprünglich sollte der Wirkstoff als Bräunungsfaktor von Sonnencremes entwickelt werden. Als Nebenwirkung wurden jedoch ein erhöhtes sexuelles Verlangen bei weiblichen und männlichen Versuchspersonen festgestellt.

Getestet wurde es nun als Arzneimittel in dieser Indikation in zwei randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studien mit 1.247 prämenopausalen Frauen, deren geringer Sexualtrieb nicht auf eine andere Erkrankung, Medikamente, Drogen oder Partnerschaftsprobleme zurückgeführt werden konnte und die zuvor nicht unter sexuellen Problemen gelitten hatten. Sie injizierten sich entweder das Peptid oder ein Placebo zwei bis dreimal pro Monat subkutan in den Oberschenkel oder den Bauch über 24 Wochen. Der Autoinjektor soll mindestens 45 Minuten vor dem erwarteten Sexualkontakt benutzt werden (maximal einmal pro Woche).

Bei 25 Prozent der Probandinnen unter Bremelanotid verbesserte sich das Verlangen auf einer Skala von 1 bis 6 um den Faktor 1,2 oder mehr; in der Placebogruppe war dies nur bei 17 Prozent der Fall. 35 Prozent der Verumgruppe berichtete darüber hinaus über weniger Stress gegenüber 31 Prozent unter Placebo. Keinen Unterschied gab es bezüglich der Zahl sexuell befriedigender Ereignisse. Die sexuelle Performance könne das Medikament nicht verbessern, heißt es in einer Pressemitteilung der US-Arzneimittelbehörde FDA.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Bremelanotid zählen Übelkeit und Erbrechen, Erröten (Flushing), Reaktionen an der Einstichstelle und Kopfschmerzen. 40 Prozent der Probandinnen litten unter Übelkeit bei der ersten Injektion, 13 Prozent brauchten ein Medikament dagegen. 1 Prozent der Teilnehmerinnen berichtete über dunkle Stellen an Zahnfleisch und Haut, auch im Gesicht und an den Brüsten, die bei der Hälfte der Betroffenen auch nach Therapieende nicht verschwanden. Der Effekt war wahrscheinlicher bei Patientinnen mit dunkler Hautfarbe. Zudem kann das Peptid direkt nach der Applikation den Blutdruck erhöhen, der sich jedoch normalerweise innerhalb von zwölf Stunden normalisiert. Trotzdem soll das Medikament nicht bei Patientinnen mit unkontrollierter Hypertonie oder kardiovaskulären Erkrankungen zum Einsatz kommen.

Ob und wann das Medikament auch in der EU auf den Markt kommt, ist schwer zu sagen. Bislang lag der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) noch kein Zulassungsantrag vor (Stand 6. Juni). In den USA soll das Mittel ab September über ausgewählte spezialisierte Apotheken zur Verfügung stehen. Hersteller AMAG Pharmaceuticals schätzt, dass eine von zehn Frauen vor den Wechseljahren in den USA unter der erworbenen, generalisierten Störung des sexuellen Verlangens leiden. Das entspricht sechs Millionen Amerikanerinnen.

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