Neues Fraunhofer-Institut mit Fokus auf Arzneimittelforschung |
Daniela Hüttemann |
07.01.2021 16:00 Uhr |
Von der Petrischale bis zum fertigen Arzneimittel: Die Fraunhofer-Institute stehen für angewandte Forschung. / Foto: Getty Images/Science Photo Library/Tek Image
»Unser Anspruch im neuen Fraunhofer-Institut ist die Übersetzung der vielversprechendsten Ideen aus der biomedizinischen Grundlagenforschung in die Anwendung zum Wohle der Patienten und der Gesellschaft«, erklärt Professor Dr. Gerd Geißlinger, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie (IME), aus dem das ITMP hervorgeht und das er ebenfalls leiten wird.
Hauptsitz des neuen Fraunhofer-Instituts ist Frankfurt am Main, denn ursprünglich wurde die Projektgruppe translationale Medizin und Pharmakologie 2012 mithilfe des hessischen LOEWE-Programms (Landesoffensive für ökonomische und wissenschaftliche Exzellenz) am IME in Frankfurt eingerichtet. Weitere Standort sind Hamburg und Göttingen. Das neue Institut deckt verschiedene Bereiche ab, wie Drug Repurposing, also die Umnutzung bereits etablierter Wirkstoffe in neuen Indikationen, und die Wirkstoffforschung (Drug Discovery) über die Aufklärung von Krankheitsmechanismen und die pharmazeutische Technologie bis zur klinischen Validierung potenzieller Arzneistoffe. Erkenntnisse aus der Patientenversorgung wiederum sollen unmittelbar für die Forschung nutzbar gemacht werden. So soll eine Art Wissenskreislauf und -transfer entstehen.
Während in Hamburg ein Fokus auf der Infektionsforschung liegt, sind es in Göttigen entzündliche und degenerative Erkrankungen des zentralen Nervensystems, auf denen ein Schwerpunkt liegt. In Frankfurt konzentriert man sich auf immunvermittelte Erkrankungen des Bewegungsapparats, der Haut und des Gastrointestinaltrakts.