Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Delgocitinib

Neues beim chronischen Handekzem

Daumen hoch für eine neue Therapieoption beim chronischen Handekzem: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) empfiehlt die Zulassung des JAK-Inhibitors Delgocitinib für Patienten mit moderatem bis schwerem Handekzem.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 29.07.2024  18:00 Uhr

Die Creme Anzupgo® (Leo Pharma) enthält Delgocitinib 20 mg/g und soll Patienten mit moderatem bis schwerem Handekzem helfen, die auf Corticoide nicht ansprechen oder bei denen diese nicht indiziert sind.

Topische Glucocorticoide mit niedrigem atrophogenen Potenzial, zum Beispiel Prednicarbat, Methylprednisolonaceponat oder Mometasonfuroat, sind laut der S2k-Leitlinie »Diagnostik, Prävention und Therapie des Handekzems« Mittel der ersten Wahl beim leichten bis schweren Handekzem.  Alle Topika werden zusätzlich zu Hautpflegemitteln eingesetzt.

Delgocitinib ist ein Pan-Januskinase-(JAK-)Inhibitor, der die Enzyme JAK1, JAK2, JAK3 und die Tyrosinkinase 2 (TYK2) dosisabhängig hemmt. Der Eingriff in den JAK-STAT-Signalweg bremst die pro-inflammatorische Signalkaskade und damit die Entzündungsreaktionen, die beim Handekzem eine treibende Rolle spielen.

Symptome, Juckreiz und Schmerzen gehen zurück

Wirksamkeit und Sicherheit des neuen Topikums wurden in den beiden randomisierten multizentrischen Phase-III-Studien Delta-1 und -2 nachgewiesen, an denen insgesamt 960 Patienten mit moderatem bis schwerem Handekzem teilnahmen. Sie trugen 16 Wochen lang entweder zweimal täglich Delgocitinib-haltige (20 mg/g) Creme oder das Vehikel alleine auf. Primärer Endpunkt war die Verbesserung des Hautzustands, gemessen mit dem Score Investigator’s Global Assessment for Chronic Hand Eczema (IGA-CHE), wobei ein Wert von 0 eine erscheinungsfreie Haut (clear) und ein Wert von 1 eine weitgehend erythemfreie Haut beschreibt. Sekundäre Endpunkte waren die Reduktion von Juckreiz und Schmerzen um mehr als 4 Punkte in einem Symptomtagebuch (Hand Eczema Symptom Diary, HESD) und eine Verbesserung im Schweregrad, gemessen mit dem Hand Eczema Severity Index-(HECSI)-75-Score.

In Woche 16 hatten signifikant mehr Patienten mit der Verumcreme das Therapieziel IGA-CHE 0/1 erreicht (20 versus 10 Prozent in Delta-1 und 29 versus 7 Prozent in Delta-2). Die Nebenwirkungsraten waren ähnlich bei beiden Externa (45/46 Prozent versus 45/51 Prozent). Am häufigsten kam es zu Covid-19 und Nasopharyngitis. Ebenso traten Lokalreaktionen auf. Die Autoren stufen Delgocitinib-Creme als neue Option für Patienten ein, die ihr Handekzem mit Basispflege und topischen Steroiden nicht kontrollieren können.

Nach der 16-wöchigen Studienphase setzten rund 800 Patienten die zweimal tägliche Behandlung (bei Bedarf) in der offenen Verlängerungsstudie Delta-3 für 36 Wochen fort. Das Wirksamkeitsprofil war vergleichbar zu den 16-Wochen-Studienergebnissen, meldete Hersteller Leo im März dieses Jahres. Der Anteil der Patienten, die einen IGA-CHE-Score von 0/1 und eine Verbesserung im HECSI-75/90-Index um mindestens 75 und 90 Prozent erreichten, lag demnach zu Studienende bei 30, 59 und 37 Prozent unter Delgocitinib-Creme. Bei den Patienten, die zuerst nur das Vehikel aufgetragen und dann zu Delgocitinib gewechselt hatten, lagen die Raten bei knapp 30, 52 und 36 Prozent. Es gab keine neue Sicherheitsmerkmale.

Einen schnellen und anhaltenden Rückgang von Juckreiz und Schmerzen stellte auch ein Forscherteam um Professor Andrea Bauer von der Universität Dresden in einer 16-wöchigen Phase-IIb-Studie mit 258 Patienten fest. Aalle elf im HESD erfassten Symptome des Handekzems gingen klinisch relevant unter Verum versus Placebo zurück.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa