Pharmazeutische Zeitung online
Postpartale Depression

Neues Antidepressivum in der EU zugelassen

Die EU-Kommission hat das Zuranolon-haltige Präparat Zurzuvae® von Biogen zur Behandlung der postpartalen Depression zugelassen. Es ist das erste Medikament in der EU, das speziell für dieses Anwendungsgebiet zugelassen ist. Es handelt sich um eine 14-tägige Behandlung.
Sven Siebenand
18.09.2025  09:30 Uhr

Eine postpartale Depression (Wochenbettdepression) äußert sich bei Müttern nach der Geburt zum Beispiel durch anhaltende Traurigkeit, Angst, Erschöpfung und Schwierigkeiten im Alltag. Die Krankheit kann schwerwiegend und langanhaltend sein und sowohl Mutter als auch Kind belasten. Wie die EU-Kommission mitteilt, gibt es derzeit keine spezifischen Behandlungen, die für die Therapie von postpartaler Depression zugelassen sind. Andere Antidepressiva würden oft nicht schnell genug wirken. Hersteller Biogen informiert, dass bis zu 20 Prozent aller Mütter unter postpartalen depressiven Symptomen leiden und dass viele Fälle möglicherweise unerkannt und unbehandelt bleiben.

Bei der Entstehung einer postpartalen Depression spielt vermutlich der plötzliche Abfall des Progesteron- beziehungsweise Allopregnanolon-Spiegels nach der Entbindung eine Rolle. Zuranolon und das in den USA ebenfalls zugelassene Brexanolon sind synthetische Analoga von Allopregnanolon.

Vollständig geklärt ist der Wirkmechanismus bei postpartaler Depression nicht. Eine Hypothese ist, dass die Wirkung mit einer positiven allosterischen Modulation von GABAA-Rezeptoren zusammenhängt. Wie Allopregnanolon wirken auch Zuranolon und Brexanolon an diesem Rezeptor modulierend.

Die EU-Zulassung von Zuranolon basiert auf der placebokontrollierten Skylark-Studie, die ihren primären Endpunkt erreichte: eine signifikante mittlere Verringerung des Ausgangswertes auf der 17-Punkte-Hamilton-Depressionsskala (HAMD-17), einem gängigen Maß für den Schweregrad einer Depression, am Tag 15 im Vergleich zu Placebo. Alle wichtigen sekundären Endpunkte wurden ebenfalls erreicht, wobei bereits am Tag 3 eine signifikante Verringerung der depressiven Symptome im Vergleich zu Placebo zu beobachten war, die bis zum Tag 45 anhielt.

Zurzuvae wird oral eingenommen. Zukünftig soll es Hartkapseln in den Wirkstärken 20, 25 und 30 mg geben. Die Fachinformation ist bislang noch nicht auf der EMA-Website zu finden. In der US-amerikanischen Fachinformation wird die empfohlene Tagesdosis mit 50 mg Zuranolon angegeben. Der Wirkstoff soll über zwei Wochen einmal täglich abends mit einer fettreichen Mahlzeit eingenommen werden. Zuranolon kann allein oder als Ergänzung zu einer oralen Antidepressiva-Therapie angewendet werden. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Somnolenz, Schwindel und Sedierung. Bei Stillenden soll Zuranolon nicht zum Einsatz kommen, in der Schwangerschaft ohnehin nicht.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa