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Antikörper Donanemab

Neues Alzheimer-Medikament in den USA

Die US-Arzneimittelagentur FDA hat einen weiteren Antikörper zur Behandlung von Morbus Alzheimer zugelassen. Donanemab (Kisunla™, Eli Lilly) darf bei Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung oder einem frühen Demenz-Stadium zum Einsatz kommen.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 03.07.2024  18:00 Uhr

Wie das in den USA bereits zugelassene Lecanemab (Leqembi™, Biogen) zielt auch Donanemab auf den Abbau von schädlichen β-Amyloid-Plaques ab. Der neue Antikörper bindet spezifisch an einen Abschnitt im aggregierten β-Amyloid (p3–42). Hierdurch soll das in den Amyloid-Plaques befindliche N3-Pyroglutamat-modifizierte β-Amyloid gezielt aus dem Gehirn entfernt werden.

Die Wirksamkeit von Donanemab wurde anhand von Scores wie der integrated Alzheimer Disease Rating Scale (iADRS) und der Clinical Dementia Rating Scale (CDR-SB) erfasst. Die Teilnehmer zeigten zu Beginn der Studie erst milde Symptome. Insgesamt verzögerte die Gabe von Donanemab das Fortschreiten der Erkrankung gemäß der Scores verglichen mit Placebo um einige Monate.

Donanemab wird alle vier Wochen als intravenöse Infusion verabreicht. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen und amyloidbedingte Bildgebungsanomalien (ARIA). Die US-Fachinformation trägt auch einen Warnhinweis zu diesen ARIA. Diese zeigen sich als vorübergehende Schwellungen in bestimmten Gehirnbereichen (ARIA-E) oder als Mikroblutungen (ARIA-H). ARIA verlaufen in der Regel symptomlos, in seltenen Fällen können aber ernste und lebensbedrohliche Ereignisse auftreten, schreibt die FDA.

Alzheimer Forschung Initiative wenig euphorisch

In einer Pressemitteilung äußerte sich die Alzheimer Forschung Initiative zeitnah zur US-Zulassung von Donanemab. Deren stellvertretende Geschäftsführerin, Dr. Linda Thienpont, ist der Meinung, dass die Zulassung von Donanemab für viele Alzheimer-Patienten leider kein großer Durchbruch ist. »Auch Donanemab wird die Alzheimer-Krankheit nicht heilen können. Studien haben eine Verlangsamung des geistigen Abbaus durch Donanemab um 35 Prozent nachgewiesen. Dabei geht es um eine Verzögerung von vier bis sieben Monaten. Ob diese moderate Wirkung für die Betroffenen selbst überhaupt spürbar ist, ist unklar. Das ist sicher nicht das, was sich Betroffene und Angehörige von einem neuen Medikament erhoffen.«

Ferner stünden der geringen Wirkung potenziell gravierende Nebenwirkungen gegenüber. Aus Sicht der Alzheimer Forschung Initiative sei es fraglich, ob der Nutzen von Donanemab den potenziellen Schaden überwiegt.

Für die Forschung ist die Zulassung von Donanemab laut Thienport aber ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. »Mit den Antikörpern Lecanemab und Donanemab stehen jetzt Wirkstoffe zur Verfügung, die an einer der potenziellen Ursachen der Alzheimer-Krankheit ansetzen. Weil die Alzheimer-Krankheit aber sehr komplex ist und mehrere Ursachen an ihrer Entstehung beteiligt sind, wird das nicht ausreichen. Wir werden Alzheimer vermutlich nicht mit einem Medikament heilen können, sondern brauchen Kombinationstherapien, die individuell an verschiedenen Krankheitsmechanismen ansetzen.« Die Antikörper sieht die Expertin als »ein Puzzleteil für eine zukünftige Kombinationstherapie«.

Bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA werden die Zulassungsanträge von Lecanemab und Donanemab derzeit geprüft.

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