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Arzneistoffentwicklung

Neuer Wirkstoff soll Serotonin-Produktion drosseln

Serotonin ist zwar weithin als Glückshormon bekannt. Doch bekanntlich macht zu viel von dem Botenstoff auch krank. Forschende berichten nun über einen Arzneistoffkandidaten, der den Serotonin-Spiegel gezielt absenken soll.
Sven Siebenand
04.01.2024  12:00 Uhr

Ein Überschuss an Serotonin kann normale Körperfunktionen aus dem Takt bringen und verschiedene Krankheiten auslösen. Warum die Serotonin-Produktion entgleist, ist oft nicht genau bekannt. Eine Ausnahme ist das Karzinoid-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine Tumorerkrankung, bei der hormonbildende Zellen zu viel Serotonin herstellen. Das Karzinoid-Syndrom geht häufig mit Krankheiten wie Lungenhochdruck, Darmerkrankungen oder Herzklappen-Fibrose einher. Sie können jedoch auch ohne Karzinoid-Syndrom auftreten. So unterschiedlich diese Krankheiten sind, bei allen ist ein erhöhter Serotonin-Spiegel an der Entstehung beteiligt.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung des Max Delbrück Centers und des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie in Berlin wird aktuell über den Wirkstoffkandidaten TPT-004 berichtet, der einen erhöhten Serotonin-Spiegel absenken soll. Die Substanz hemmt in Zellen des Magen-Darm-Traktes das Enzym Tryptophanhydroxylase (TPH). Dieses katalysiert den ersten Schritt der Serotonin-Synthese und hydroxyliert Tryptophan zu 5-Hydroxytryptophan. Weniger TPH-Aktivität bedeutet am Ende weniger Serotonin. Besonders wichtig ist, dass die Forschenden in Tierversuchen nachweisen konnten, dass TPT-004 die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden kann, da der Serotonin-Spiegel im Gehirn nicht abgesenkt werden soll.

Bis der Wirkstoff eines Tages möglicherweise zugelassen ist, wird auf jeden Fall noch reichlich Zeit vergehen. Erste Ergebnisse stimmen die Forschenden aber zuversichtlich. So verbesserte sich bei Ratten mit Lungenhochdruck durch die Gabe von TPT-004 der Gesundheitszustand.

Bevor die klinische Erprobung starten kann, muss der Arzneistoffkandidat aber noch andere Hürden nehmen, etwa in einer Toxizitätsstudie bestehen. Erst danach ist eine Phase-I-Studie an einer kleinen Gruppe von gesunden Freiwilligen möglich. Die Forschenden wollen TPT-004 zunächst für den Einsatz bei Lungenhochdruck testen. Funktioniert das, wollen sie überprüfen, ob die Substanz auch bei anderen Krankheitsbildern hilft, denen eine erhöhte Serotonin-Produktion zugrunde liegt.

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