Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Wenn Statine nicht reichen

Neuer Wirkstoff senkt LDL und Lipoprotein a

Derzeit wird ein neuartiger Lipidsenker in Phase-III-Studien getestet. Der Zusatz von Obicetrapib zu Statinen ließ LDL- und Lipoprotein-a-Werte bei Patienten mit hohem Herz-Kreislauf-Risiko sinken und punktete auch in Kombi mit Ezetimib.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 20.05.2025  10:30 Uhr

Obicetrapib ist ein oral verfügbarer, niedrig dosierter CETP-Inhibitor. Er hemmt das Cholesterolester-Transferprotein, das am Lipidstoffwechsel beteiligt ist. Bislang hat es noch kein Vertreter dieser potenziellen neuen Wirkstoffklasse bis zur Marktreife geschafft. Das niederländische Pharmaunternehmen New Amsterdam Pharma konnte zu Beginn dieses Monats die Ergebnisse zweier Phase-III-Studien in den renommierten Fachmagazinen »NEJM« und »The Lancet« publizieren.

An der BROADWAY-Studie nahmen 1686 Patienten teil, die ein hohes kardiovaskuläres Risiko hatten und bereits die maximal verträgliche lipidsenkende Therapie bekamen, aber trotzdem noch zu hohe Blutfettwerte hatten. Entweder waren sie von einer heterozygoten familiären Hypercholesterolämie betroffen oder hatten bereits eine atherosklerotische kardiovaskuläre Erkrankung. Das Durchschnittsalter lag bei 65 Jahren. Zwei Drittel erhielten einmal täglich 10 mg Obicetrapib über ein Jahr, ein Drittel bekam Placebo. Primärer Endpunkt war eine LDL-Senkung an Tag 84.

Der Ausgangsspiegel lag im Schnitt bei 98 mg/dl. Während dieser Wert unter Placebo sogar um 2,7 Prozent stieg, waren es minus 29,9 Prozent in der Obicetrapib-Gruppe. Die Differenz gegenüber Placebo betrug also minus 32,6 Prozentpunkte. Dabei war das Auftreten unerwünschter Wirkungen vergleichbar, heißt es im »New England Journal of Medicine«.

In der TANDEM-Studie wurde ein Kombipräparat aus 10 mg Obicetrapib und 10 mg Ezetimib gegen die jeweiligen Monotherapien und Placebo bei einer vergleichbaren Patientengruppe mit 407 Probanden geprüft. Auch hier bekamen die Patienten bereits die maximal tolerierbare lipidsenkende Therapie (außer Ezetimib) oder vertrugen keine Statine. Auch hier war die Senkung des LDL-Werts nach 84 Tagen ein primärer Endpunkt.

Dabei senkte die Kombipille den LDL-Wert im Vergleich zu Placebo um 48,6 Prozent. Die Monotherapie war vergleichbar mit der BROADWAY-Studie um 31,9 Prozent wirksamer als Placebo. Die Fixkombi war zudem der Ezetimib-Monotherapie überlegen. Auch hier war die Nebenwirkungsrate vergleichbar zwischen den Gruppen, schreibt die Studiengruppe in »The Lancet«.

Weniger kardiovaskuläre Ereignisse deuten sich an

Zudem gab New Amsterdam Pharma zum Kongress der European Atherosclerosis Society Anfang Mai noch gepoolte Daten bekannt, nachdem die Obicetrapib-Therapie den Lipoprotein-a-Spiegel als weiteren Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Ereignisse um 45 Prozent gegenüber dem Ausgangswert senken konnte. Bislang gibt es kaum wirksame Therapien bei zu hohen Lp(a)-Werten.

Entscheidend wird sein, ob der Wirkstoffkandidat nicht nur die Blutfettwerte senkt, sondern tatsächlich auch weniger kardiovaskuläre Ereignisse auftreten. Darauf deutet eine explorative Analyse der BROADWAY-Daten hin. Das relative Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Tod durch koronare Herzerkrankung sank demnach um 21 Prozent. Diese harten Endpunkte werden jedoch noch in einer weiteren, laufenden Studie namens PREVAIL überprüft, an der seit Beginn im März 2022 mehr als 9500 Patienten eingeschlossen wurden.

»Obicetrapib hat klinisch relevante Senkungen bei mehreren Biomarkern, einschließlich Lp(a) und LDL-Partikeln, gezeigt, und wir glauben, dass Obicetrapib dazu beitragen könnte, die Definition dessen, was eine wirksame kardiometabolische Therapie für Patienten bietet, zu verändern«, teilte der Chief Scientific Officer des Unternehmens, Dr. John Kastelein, mit

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa