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Evinacumab

Neuer Cholesterolsenker zugelassen

Die Europäische Kommission hat den Antikörper Evinacumab zur Cholesterolsenkung zugelassen. Er wirkt unabhängig vom LDL-Rezeptor und kommt bei Patienten mit homozygoter familiärer Hypercholesterolämie zum Einsatz.
PZ
09.07.2021  11:00 Uhr

Die familiäre Hypercholesterolämie ist eine erblich bedingte Störung des Fettstoffwechsels. Ursache sind Gendefekte im LDL-Rezeptor, mit dem Cholesterol in die Zellen transportiert wird. In der Folge kommt es zu einem Anstieg des LDL-Cholesterols im Blut. In seltenen Fällen vererben sowohl Mutter als auch Vater ihrem Kind ein verändertes Gen (homozygot). Betroffene haben extrem hohe Gesamtcholesterol-Werte, die sich kaum mit Statinen und PCSK9-Inhibitoren senken lassen, da diese ihre Wirkung bekanntlich über den LDL-Rezeptor entfalten. Bei den betroffenen Patienten können die Cholesterolwerte häufig nur durch eine regelmäßige Apherese gesenkt werden.

Der neue Antikörper Evinacumab verfolgt einen anderen Weg. Er hemmt spezifisch das Protein Angiopoietin-like 3 (ANGPTL3), das überwiegend in der Leber exprimiert wird. ANGPTL3 spielt eine Rolle im Lipidstoffwechsel, indem es die Lipoproteinlipase (LPL) und die Endothellipase (EL) hemmt. Die Hemmung von ANGPTL3 bewirkt eine Erhöhung der LPL, wodurch das LDL-Cholesterol unabhängig von den LDL-Rezeptoren abgebaut wird. Auch HDL-Cholesterol und Triglyceride werden gesenkt.

Evkeeza® (Regeneron Ireland Designated Activity Company) ist indiziert als Ergänzung zu Diät und anderen LDL-Cholesterol-senkenden Therapien für die Behandlung von Patienten im Alter von zwölf Jahren und älter mit homozygoter familiärer Hypercholesterolämie. Die empfohlene Dosis beträgt monatlich 15 mg/kg, verabreicht als intravenöse Infusion über einen Zeitraum von 60 Minuten. Bei jugendlichen Patienten im Alter von zwölf bis 17 Jahren ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Die bedingte Zulassung basiert auf der Phase-III-Studie ELIPSE HoFH-Studie an 65 Patienten mit homozygoter familiärer Hypercholesterolämie. Bei den Probanden war trotz maximaler konventioneller Lipidtherapie etwa mit Statinen und PCSK9-Hemmern (plus Apherese bei einigen Patienten) zuvor keine zufriedenstellende Lipidsenkung erreicht worden. Ihr mittlerer LDL-C-Wert lag zu Beginn bei 255,1 mg/dl. Die Studienteilnehmer erhielten 24 Wochen lang randomisiert entweder Evinacumab oder Placebo. Primärer Endpunkt war die Veränderung der LDL-C-Spiegel nach 24 Wochen in Relation zum Ausgangswert. Evinacumab konnte zusätzlich zu einer bestehenden lipidsenkenden Therapie bei Patienten mit homozygoter familiärer Hypercholesterolämie die LDL-Werte um 49 Prozent senken (p < 0,001). Die absolute LDL-C-Reduktion durch den neuen ANGPTL3-Hemmer betrug dabei durchschnittlich 132,1 mg/dl (p < 0,001).

Als häufigste Nebenwirkungen traten Nasopharyngitis, grippeähnliche Erkrankung, Schwindelgefühl, Rückenschmerzen und Übelkeit auf.

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