Neuer Checkpoint-Inhibitor bei Speiseröhrenkrebs |
Obwohl Speiseröhrenkrebs in Europa eine seltene Krankheit ist, gehört er weltweit zu den häufigsten Krebsarten und hat eine sehr schlechte Prognose. / Foto: Adobe Stock/Dr_Microbe
Indiziert ist das neue Präparat als Monotherapie für die Behandlung erwachsener Patienten mit inoperablem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre nach vorheriger platinbasierter Chemotherapie.
Enthalten ist der humanisierte monoklonale Antikörper Tislelizumab, der auf PD-1 (programmiertes Zelltodprotein 1) auf Immunzellen abzielt. Viele Krebszellen exprimieren einen PD-1-Liganden. Da die Aktivierung von PD-1 das Immunsystem herunterreguliert, verstärkt die Blockierung der Interaktion zwischen PD-1 und PD-L1 die T-Zell-Reaktionen gegen die Krebszellen. Darüber hinaus wurde Tevimbra so konzipiert, dass es die Fc-vermittelte Bindung von Effektorproteinen reduziert und damit die antikörper- und komplementabhängige Zytotoxizität verringert.
Tevimbra wird als 100-mg-Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung auf den Markt kommen. Basis der Zulassung sind die Ergebnisse der Phase-III-Studie RATIONALE 302. Demnach verlängerte Tislelizumab das Gesamtüberleben (OS) bei Patienten mit Ösophaguskarzinom um 2,3 Monate im Vergleich zur Chemotherapie (Median 8,6 Monate versus 6,3 Monate, p = 0,0001) und reduzierte das Sterberisiko um 30 Prozent. Bei PD-L1-positiven Patienten verlängerte Tislelizumab das mediane OS um 3,5 Monate und reduzierte das Sterberisiko um 46 Prozent.
Die Abbruchrate aufgrund von behandlungsbedingten unerwünschten Ereignissen war mit 6,7 Prozent unter Tislelizumab niedriger als unter der Chemotherapie (13,8 Prozent). Als häufigste Nebenwirkungen traten Anämie und Hypothyreose auf.