Neue Wege gehen |
Chance und Herausforderung zugleich: die ab 1. Oktober 2025 von allen Leistungserbringern zwingend zu nutzende elektronische Patientenakte (ePA) / © Adobe Stock/PhotoGranary
Halle 3, Stand C31, Inspiration-Lab: eine gute Messe-Adresse! In diesem interaktiven Format geht es um die Zukunft der Apotheke. Auf der Agenda stehen Künstliche Intelligenz (KI) in der Offizin, Digitalisierung, Interdisziplinäre Zusammenarbeit und auch die Elektronische Patientenakte (ePA) – ein sehr aktuelles Thema. Denn schon bald, ab 1. Oktober 2025, wird ihre Nutzung für alle Leistungserbringer verpflichtend. An sich sind Apotheken dafür gerüstet. Dennoch stellt sich für Apothekenteams die Frage, wie die ePA künftig ihren Alltag verändert, welche Probleme sich möglicherweise noch ergeben, aber auch welche Chancen die ePA eröffnen kann – vor allem, wenn sie ihren vollen Funktionsumfang erreicht und den digitalen Medikationsprozess ermöglicht. Das Inspiration-Lab bietet dazu gute Informations- und Gesprächsmöglichkeiten.
Am Mittwoch, den 17. September 2025, findet um 11.20 Uhr im Inspiration-Lab eine Podiumsdiskussion zur ePA statt. Mit Vertretern der Nationalen Agentur für Digitale Medizin (Gematik), Softwareanbietern sowie der Ärzte- und Apothekerschaft wird diskutiert, wie das Instrument ePA künftig bestmöglich eingesetzt werden sollte und wo es noch Herausforderungen gibt. Auf dem Podium: Annette Rennert, Fachärztin für Allgemeinmedizin aus Dortmund, Lena Dimde, Product Ownerin ePA bei der Gematik, Apotheker Dr. Jan-Niklas Francke, Apothekenleiter und Vorstandsmitglied des Deutschen Apothekerverbands, Benjamin Neidhold, Product Owner bei Pharmatechnik, Apothekerin Dr. Kirsten Menke, Leitung Produktmanagement MediCheck bei Pharma4u.
Der Moderator der Veranstaltung Ulrich Brunner, Apotheker und Geschäftsführer von Pharma4u, betont den hohen Stellenwert des Themas: »Die ePA hat das Potenzial zum echten Gamechanger in der Zusammenarbeit zwischen Apothekerinnen und Apothekern und ihren heilberuflichen Kollegen aus der Ärzteschaft. Jetzt ist es entscheidend, berufspolitisch, aber auch technisch die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Für uns bei Pharma4u ist das ein absolutes Fokusthema. Ich freue mich sehr auf eine spannende Diskussion mit einem exzellent besetzten Podium!«
Das Inspiration-Lab stellt neben zentralen Zukunftsthemen wie ePA und KI zusätzlich in seinem Future-Hub Ideen und Konzepte vor, die künftig auch dazu beitragen können, Vor-Ort-Apotheken zu stärken. Entstanden sind sie bei einem Hackathon im Juli, bei dem sich Apotheker, Unternehmer und Marketingexperten zur Zukunft der Apotheken Gedanken gemacht haben.
Die Hackathon-Teilnehmer hatten drei Challenges: Apotheken-Konzepte zur Frauengesundheit, zur Telemedizin und zu digitalen Dienstleitungen zu entwickeln. Jedem dieser Bereiche und den entsprechenden Konzepten des Hackathons ist auf der Expopharm ein eigener Future-Hub-Stand gewidmet. Auch wenn es dort noch keine fertigen Lösungen gibt, lohnt es, die vorgestellten Ideen zu diskutieren. Das kann Entwicklungen anstoßen, die Apotheken als Gesundheitsdienstleister weiter profilieren.
Gemeinsam mit dem Wort und Bild Verlag wurden in der Hackathon-Challenge »Zukunftsapotheke Frauengesundheit« Beratungs- und Informationsangebote entwickelt. Das Thema wurde bewusst gewählt. Dazu Jan Wagner, Geschäftsführer Vertrieb, Markt, Media und Produkte beim Wort und Bild Verlag: »Frauenspezifische Gesundheitsfragen stehen immer noch viel zu selten im Fokus, dabei betreffen sie die Hälfte der Gesellschaft in verschiedensten Lebensphasen. Gerade für stationäre Apotheken bietet sich großes Potenzial, ihre Kompetenz und ihr Serviceangebot gezielt auszubauen – mit positiven Effekten für die Versorgung und den eigenen wirtschaftlichen Erfolg.«
Die Teilnehmer des Future-Hub Hackathons haben Konzepte zu neuen Geschäftsfeldern für Apotheken entworfen – auf der Expopharm werden sie vorgestellt / © privat
Ein Instrument, mit dem die kompetente Beratung in Apotheken zu Kunden nach Hause verlängert werden kann, ist die Telepharmazie. Daraus ließe sich in noch mehr Apotheken als bisher ein Serviceangebot und letztlich auch ein Geschäftsfeld für die Apotheken entwickeln. In der zugehörigen Hackathon-Challenge entstand die Idee einer unter anderem über Telepharmazie ablaufenden Sprechstunde der Apotheke.
In der Hackathon-Challenge »Gesund. Digital. Apotheke« ging es um mehr digitale Dienstleistungen in Apotheken. Zur grundlegenden Idee der Challenge ihr Initiator Apotheker Marc Kriesten, Inhaber der Glückauf-Apotheke in Dinslaken: »Millionen von Menschen nutzen Wearables. Aber keiner weiß so genau, was er mit den Daten machen soll. Das ist die Chance für die Apotheke vor Ort, um sich als niederschwellig erreichbarer Gesundheitscoach zu positionieren.«
»Hackathon« ist ein Kofferwort aus »hack« und »marathon«. Entstanden ist diese Art, bei einem Treffen kreativer Köpfe unterschiedlicher Disziplinen ohne starres Reglement in kurzer Zeit gemeinsam an einer Problemlösung zu arbeiten, um die Jahrtausendwende im IT-Sektor. Mittlerweile gibt es Hackathons aber auch in anderen Bereichen.
Zu den Konzepten des Hackathons ins Gespräch kommen, über ihre Umsetzungsmöglichkeiten diskutieren: Das geht beim Besuch des Messeauftritts des Future-Hub (Halle 3, Stand C31.1). Es finden dort auch täglich zwei geführte Rundgänge statt. Beim Zusatzaussteller Salevium – im Future-Hub – kann man zudem Hackathon-Elemente spielerisch testen und erlernen.
Noch mehr Informationen zum vielfältigen Programm der Expopharm und den Angeboten des Inspiration-Lab sowie des Future-Hub findet sich unter www.expopharm.de über den Menüpunkt »Programm & Networking«, dort dann in der Rubrik »Bühnen & Lernwelten« im Unterpunkt »inspirationLAB«.