Neue Proteste in diesem Jahr? |
Christian Ude ist neuer Präsident der Landesapothekerkammer Hessen. / © PZ/Alois Müller
Die Landesapothekerkammer Hessen schließt weitere Proteste wie im vergangenen Jahr nicht aus. »Was wir uns wünschen würden, sind zwei Dinge«, sagte der neue Präsident in Hessen, Christian Ude, der Deutschen Presse-Agentur. Das eine sei eine wirtschaftlich zeitgemäße Honorierung und nicht mehr wie vor 20 Jahren. Das andere sei die Einbindung in die Entwicklung der Apotheke der Zukunft.
Im vergangenen Jahr gingen die Apotheker gegen eine geplante Apothekenreform auf die Straße. Apotheken blieben geschlossen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wollte unter anderem Apotheken ohne Apotheker etablieren. Die Apothekerschaft kritisierten das als »Generalangriff« auf ihren Berufsstand.
»Unser Berufsstand hat vieles, aber mit Sicherheit keine Ideenlosigkeit«, sagte Ude. »Wir sind ein freier Heilberuf wie die Ärzte auch, dann bedeutet das letztendlich auch, dass man sich auf die heilberufliche Tätigkeit konzentrieren kann und nicht morgens erst mal darüber nachdenken muss, ob das Geld noch ausreicht.«
Es gebe sehr strenge Rahmenbedingungen bis hin zu »Bürokratiemonstern«. Wenn man versuche, irgendwelche Dinge überzustülpen, die nicht zum Ziel führten oder weiter die Strukturen zerstörten, werde man sich mit gezielten Protestmaßnahmen auseinandersetzen müssen. »Das wird gar nicht anders möglich sein.«
Für bessere Rahmenbedingungen und vor allem gegen die geplanten »Apotheken ohne Apotheker« machte sich auch die Petition des Hessischen Apothekerverbands (HAV) stark. Mit mehr als 180.000 Unterschriften war sie im vergangenen Jahr die erfolgreichste Petition auf der Plattform openpetition. HAV-Chef Holger Seyfarth zog jetzt gegenüber der PZ Bilanz.