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Paracetamol-Vergiftung

Neue Idee, um Leberschäden zu verhindern

Als Antidot bei einer Paracetamol-Vergiftung fungiert der SH-Gruppen-Donator N-Acetylcystein. Eines Tages könnte es für diese Indikation auch einen Gasdermin-D-Hemmer geben. Erste Ergebnisse geben Anlass zur Zuversicht.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 19.08.2025  09:00 Uhr

Paracetamol wird in der Leber zum Großteil über die Konjugation mit Glucuronsäure und Schwefelsäure metabolisiert und renal ausgeschieden. Ein kleiner Teil wird aber auch zum hepatotoxischen Metaboliten N-Acetyl-p-benzochinonimin (NAPQI) metabolisiert. NAPQI wird bei therapeutischen Dosierungen von Paracetamol rasch an Glutathion oder andere SH-Gruppen-tragende Verbindungen gebunden und inaktiviert. Bei zu hoher Dosis kommt es jedoch zur Akkumulation von NAPQI, was irreversible Leberschäden bis hin zum Tod zur Folge haben kann. N-Acetylcystein soll als Gegenmittel möglichst innerhalb von acht Stunden nach der Einnahme verabreicht werden.

In einer Pressemitteilung stellt die American Chemical Society einen neuen Ansatz zur Behandlung beziehungsweise Verhinderung von Leberschäden nach Paracetamol-Überdosierung vor. Ein Forschungsteam um Jannatun Nayem Namme von der Virginia Commonwealth University in Richmond, USA, hat ein Small Molecule namens YM81 entwickelt. Dieses Molekül wirkt gezielt auf das Protein Gasdermin D (GSDMD), welches eine wichtige Rolle bei der durch Paracetamol verursachten Leberschädigung spielt. Das Ausschalten oder die Hemmung dieses Proteins könne den Leberschaden deutlich lindern, indem die sogenannte Pyroptose, eine Form des Zelltodes, in Hepatozyten reduziert wird.

Im Tiermodell haben die Forscher insgesamt 15 Mäuse mit Leberschaden nach Paracetamol-Überdosis behandelt. Fünf Mäusen wurde YM81 verabreicht, zehn hatten ein Placebo bekommen. 17 Stunden nach der Paracetamol-Überdosis stellten die Forscher eine deutliche Reduktion der Leberwerte von Alanin-Aminotransferase sowie Aspartat-Aminotransferase in der YM81-Gruppe fest. Das ist ein Hinweis auf weniger Leberentzündung und -schädigung.

Der Wirkstoff befindet sich noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. Die Forscher planen weitere Studien zur Optimierung der Wirksamkeit, Sicherheit und Stabilität von YM81 sowie Tests in weiteren Tiermodellen. Bis zum möglichen Einsatz bei Menschen wird es also noch eine Weile dauern.

Namme fügt hinzu, dass GSDMD-Inhibitoren wie YM81 das Potenzial haben, auch entzündliche Erkrankungen zu behandeln. GSDMD sei ein Protein, das an zahlreichen entzündlichen und neurodegenerativen Erkrankungen, etwa Arthritis, Sepsis und Gicht, beteiligt ist.

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