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Metastasierte Erkrankung

Neue Brustkrebs-Leitlinie erschienen

Zwar bleibt metastasierter Brustkrebs unheilbar, doch ist in den vergangenen Jahren eine Vielzahl lebensverlängernder Therapieoptionen hinzugekommen. Eine neue Leitlinie der Europäischen Krebsgesellschaft ESMO gibt evidenzbasierte Empfehlungen zur Erst- und Zweitlinientherapie.
Daniela Hüttemann
21.10.2021  18:00 Uhr

Der Oktober ist »Breast Cancer Awareness Month«, in dem auf die häufigste Krebsart bei Frauen aufmerksam gemacht wird. Dies nahm die ESMO zum Anlass, eine lang erwartete neue Leitlinie zur Diagnose und Behandlung von Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs zu publizieren. »Die Veröffentlichung ist ein Meilenstein für die Umsetzung der jüngsten Forschungsergebnisse in praktische Verbesserungen der Patientenversorgung in der Ära der Präzisionsmedizin«, kommentiert die Fachgesellschaft.

Metastasierter Brustkrebs infolge einer bereits vorbehandelten frühen Brustkrebserkrankung zeige meist eine aggressivere Tumorbiologie und schlechtere Prognosen im Vergleich zu einem Mammakarzinom, das spät entdeckt wurde und bereits metastasiert ist, aber bislang unbehandelt ist. Während die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei Diagnose im Frühstadium in Europa bei 96 Prozent liegt, sinkt sie bei metastasiertem Brustkrebs auf 38 Prozent.

Die Empfehlungen richten sich nach den biologischen Subtypen des Mammakarzinoms, was eine molekulare Diagnose erfordert. Dabei können die Therapieentscheidungen altersunabhängig gefällt werden, bei älteren Patientinnen soll jedoch eine umfassende geriatrische Beurteilung wichtige Informationen liefern. Bei allen Betroffenen sollen Komorbiditäten und Patientenwünsche berücksichtigt werden.

Bei Patientinnen mit Estrogen-Rezeptor-positiven (ER+), aber HER2-negativem metastasierten Brustkrebs ist eine endokrine Therapie (Aromatasehemmer oder Fulvestrant) plus CDK-4/6-Inhibitor neuerdings Mittel der Wahl. Bei HER2-positivem Brustkrebs und keinen Kontraindikationen für eine Chemotherapie soll als Erstlinientherapie Docetaxel oder Paclitaxel plus Trastuzumab-Pertuzumab über mindestens sechs Zyklen gegeben werden, gefolgt von einer Trastuzumab-Pertuzumab-Therapie; bei HR-positivem Brustkrebs zusätzlich plus endokriner Therapie. Ist eine Chemotherapie nicht möglich, kommt sofort Trastuzumab-Pertuzumab zum Einsatz, bei HR-positivem Brustkrebs wieder plus endokriner Therapie. Die Zweitlinientherapie richtet sich danach, ob aktive Hirnmetastasen vorliegen.

Bei dreifach negativem Brustkrebs werden weitere diagnostische Marker hinzugezogen: PD-L1 und gBRCAm. Meist ist eine Chemotherapie Mittel der Wahl. Ist der Tumor PD-L1-positiv, kommt eine Therapie mit einem Checkpoint-Inhibitor hinzu (Atezolizumab oder Pembrolizumab). Liegt die Mutation gBRCAm vor, werden PARP-Inhibitoren empfohlen. Beim PD-L1-negativen gBRCAm-Wildtyp ist eine Chemotherapie Mittel der Wahl. In der Zweitlinientherapie des dreifach negativen Brustkrebses führt die Leitlinie bereits das neue Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Sacituzumab-Govitecan auf, das erst diesen Freitag eine Zulassungsempfehlung in der EU bekommen hat.

Bei der Auswahl und Fortführung der Therapie soll immer auch berücksichtigt werden, welche Nebenwirkungen auftreten und wie die Patientin diese toleriert. Hier sollte ein interdisziplinäres Management stattfinden. Neben der eigentlichen Krebsbehandlung wird von Anfang an auch ein Fokus auf die Supportiv- und früh genug auf die Palliativtherapie gelegt.

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