Nebenwirkungen melden | 
				
		
	
		Die weltweite Kampagne #MedSafetyWeek soll das Bewusstsein für unerwünschte Arzneimittelwirkungen stärken und mehr Menschen dazu ermutigen, Verdachtsfälle zu melden. / © UMC
Bereits zum zehnten Mal findet die jährliche #MedSafetyWeek statt – eine Awareness-Kampagne, die weltweit von vielen Behörden unterstützt wird, darunter auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und die Europäische Arzneimittelagentur (EMA). Initiator ist das Uppsala Monitoring Centre in Schweden. 115 Länder beteiligen sich weltweit.
Die Kampagne will nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch bei Mitarbeitenden im Gesundheitssystem eine größere Sensibilität für mögliche Nebenwirkungen schaffen. Auch Apotheken sind dazu aufgerufen, mit Live-Events und Social-Media-Beiträgen teilzunehmen. Dafür kann kostenlos das Material der Kampagnen-Website genutzt werden; allerdings steht das Material nicht auf Deutsch bereit.
Das diesjährige Motto lautet »We can all help make medicines safer« (Wir können alle dazu beitragen, Arzneimittel sicherer zu machen). Informiert wird auch darüber, dass nicht alle Nebenwirkungen eines Arzneimittels bereits vor der Zulassung erkannt werden können. »Spontanberichte liefern daher wichtige Hinweise auf mögliche Risiken und helfen dabei, neue oder seltene Nebenwirkungen frühzeitig zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zum Schutz der Patientensicherheit zu ergreifen«, betont dazu die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK).
Sie bittet, Patienten oder deren Angehörige im Beratungsgespräch gezielt nach der Verträglichkeit ihrer Arzneimittel zu fragen, um mögliche Nebenwirkungen zu identifizieren und diese auch unter www.arzneimittelkommission.de zu melden. Apotheken sollten hierfür strukturierte Prozesse zur Dokumentation von Arzneimittelrisiken etablieren und das gesamte pharmazeutische Personal mit dem AMK-Meldesystem vertraut machen.
BfArM und PEI machen darauf aufmerksam, dass auch Patienten selbst vermutete Nebenwirkungen melden können, über das Onlinemeldeportal www.nebenwirkungen.bund.de. »Nur gemeinsam können wir die Sicherheit von Arzneimitteln stärken. Die Meldungen von Ärztinnen und Ärzten, Apothekerinnen und Apothekern sowie Patientinnen und Patienten sind ein unverzichtbarer Bestandteil in der Pharmakovigilanz«, so Professor Dr. Stefan Vieths, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts. »Jede Meldung zählt. Nur mit Informationen aus der breiten Anwendung eines Arzneimittels lassen sich Risikosignale früh ermitteln und bei Bedarf wirkungsvolle Maßnahmen für den Patientenschutz treffen«, betont Professor Dr. Karl Broich, Präsident des BfArM.