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Apothekerin ausgezeichnet

Naturstoff mit Doppelstrategie gegen Krebs

Die Nachwuchsforscherin Charlotte Dahlem von der Universität des Saarlandes hat für ihre Forschung an einem potenziellen Wirkstoff zur Krebs-Therapie gestern den Preis der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung erhalten. Der Naturstoff soll einerseits das Krebswachstum stoppen und andererseits die körpereigene Abwehr dazu bringen, Tumorzellen zu bekämpfen.
AutorKontaktCarolin Lang
Datum 24.09.2020  14:30 Uhr

Thioholgamide A (kurz ThioA) heißt der von Bakterien gebildete Naturstoff, den Charlotte Dahlem in der Arbeitsgruppe von Professorin Dr. Alexandra K. Kiemer an der Universität des Saarlandes untersucht und der mit einer »Doppelstrategie« gegen maligne Tumore wirken soll. Ihr gelang es sowohl in vitro als auch in vivo (im lebenden Organismus von Zebrafischembryonen) eine Wirkung auf sowohl Tumorzellen als auch Makrophagen nachzuweisen.

Durch seine Wirkung auf den Zellstoffwechsel hemme ThioA das Tumorwachstum, erklärt Dahlem in einer Pressemitteilung ihrer Universität. Zudem wirke er auf M2-Makrophagen, die das Tumorwachstum fördern können. ThioA polt tumorfördernde M2-Makrophagen so um, dass diese Tumorzellen bekämpfen anstatt die körpereigene Abwehr zu drosseln, so der postulierte Wirkmechanismus. »Wir konnten zeigen, dass ThioA den Stoffwechsel sowohl der Tumorzellen als auch der Makrophagen in ihrer Mikroumgebung beeinflusst«, erläutert Dahlem.

Tumorzellen stehen mit ihrem Umfeld in regem Austausch und seien auf ihre Mikroumgebung angewiesen, sowohl für ihren Stoffwechsel als auch für ihr Wachstum, erläutert sie. Mit den zellulären Bestandteilen gebe es ein enges und komplexes Zusammenspiel mit vielen Abhängigkeiten. Eben dies möchte die Forscherin mit dem neuen Wirkstoff ausnutzen. »ThioA könnte dieses Zusammenspiel zwischen Tumorzellen und ihrer Mikroumgebung empfindlich stören«, sagt die Diplom-Pharmazeutin.

In Zukunft will Dahlem die Beziehungen von Tumorzellen mit ihrer Mikroumgebung noch näher erforschen und dadurch potenzielle Schwachstellen von Tumoren aufdecken, die die Möglichkeit für weitere Angriffspunkte eröffnen könnten. Außerdem will sie weiteren potenziellen Einsatzgebieten von ThioA nachgehen. »Ein besseres Verständnis des Zusammenspiels auf Zellstoffwechselebene könnte etwa dazu beitragen, neuartige Strategien zu entwickeln, um die Therapie gegen den Tumor mit einer auf das Immunsystem gerichteten Therapie zu verbinden«, erklärt sie.

Bei der Verfolgung dieser Ziele ist das mit dem Preis der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung verbundene Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro eine Unterstützung. Es ermöglicht Forschungsaufenthalte in Schweden und den USA, wo die Arbeitsgruppen unter anderem mit Zebrafischmodellen forschen, die Dahlem für die nächsten Schritte braucht.

»Die in den ersten Tagen durchsichtigen Zebrafischembryonen können helfen, neue, sehr wirkungsvolle Therapien gegen verschiedenste Krankheiten zu erforschen und zu entwickeln. Die Forschungsgruppe in Stockholm zählt zu den führenden auf diesem Gebiet. Schon während eines ersten Forschungsaufenthaltes an der Kyushu Universität in Japan konnte ich mir wichtige Methoden für Zebrafisch-Tumormodelle aneignen, die zu den vorliegenden Ergebnissen geführt haben. Diese wertvollen Erfahrungen und methodischen Fähigkeiten möchte ich in Stockholm gerne erweitern«, sagt die Doktorandin.

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