Nase frei bei Schnupfen |
Lokale Dekongestiva können zur symptomatischen Linderung angewendet werden. Ihr Einsatz sollte aber auf maximal sieben Tage begrenzt sein. / Foto: iStock/CentralITAlliance
Eine verstopfte Nase sowie Kopf- und Gliederschmerzen stellen die vorherrschenden Symptome bei einem Erkältungsschnupfen dar. Häufig beginnt er mit einer »laufenden« Nase. Nach wenigen Tagen dickt das Sekret häufig ein und verstopft Nase und Nebenhöhlen, sodass eine ungehinderte Nasenatmung nicht mehr möglich ist. Wichtiges Therapieziel ist es, diese wieder zu ermöglichen und einen Sekretstau zu vermeiden.
Lokale Dekongestiva wie Xylometazolin (zum Beispiel Otriven®) oder Oxymetazolin (zum Beispiel Nasivin®) führen über eine Vasokonstriktion zu einem Abschwellen der Nasenschleimhäute. Ihre Wirkung setzt rasch ein und hält etwa fünf bis acht Stunden an. Patienten sollten bei der Anwendung auf eine altersgerechte Konzentration achten und die Dosierungsempfehlungen einhalten. Lokale Dekongestiva sollten aufgrund der Gefahr eines Rebound-Phänomens außerdem maximal sieben Tage lang angewendet werden. Ein Cochrane-Review empfiehlt die Anwendung Benzalkoniumchlorid-freier Zubereitungen in möglichst niedriger Dosierung über maximal zehn Tage.
Stärkere Beschwerden, etwa wenn auch die Nasennebenhöhlen betroffen sind, lassen sich mit lokalen Dekongestiva zumeist nur unzureichend bessern. Hier empfehlen sich systemische Vertreter, etwa mit Pseudoephedrin. Entsprechende Arzneimittel enthalten meist außerdem ein Analgetikum, etwa Ibuprofen (zum Beispiel Boxagrippal®), das außerdem Kopf- und Gliederschmerzen sowie leichtes Fieber lindert. Systemische Dekongestiva erleichtern nicht nur die Nasenatmung, sondern auch ein Abfließen des Sekretes. Da unerwünschte Wirkungen auf Herz und Kreislauf möglich sind, dürfen unter anderem Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen, vor allem mit einem Herzinfarkt oder Schlaganfall in der Vorgeschichte, diese Arzneimittel nicht anwenden. Zu beachten ist außerdem das Alter des Anwenders, da je nach Produkt eine bestimmte untere Altersgrenze besteht.
Auch Phytopharmaka haben sich bei der Linderung der Symptome bewährt. In Studien belegt ist dies etwa für die Kombination von Extrakten aus Schlüsselblume, gelbem Enzian, Holunder, Eisenkraut und Ampferkraut (etwa Sinupret®), für die eine Dosis-Wirkungs-Beziehung festgestellt wurde, sowie für Myrtol (etwa Gelomyrtol®) beziehungsweise Cineol (etwa Soledum®), die sich außerdem bei Bronchitis empfehlen. Auch Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich (etwa Angocin®), die vielen zur Behandlung von Harnwegsinfekten geläufig sein dürften, sind bei Atemwegsinfekten wirksam: Die enthaltenen Isothiocyanate werden im Blut an Erythrozyten und Serumproteine gebunden transportiert und dann vorwiegend im Harnwegs- und Respirationstrakt in aktiver Form freigesetzt, wo sie antiinfektiv wirken. Über den Harn sowie über die Atemluft und den Speichel werden sie abschließend ausgeschieden.