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Darmkrebsmonat März

Nachlese zur Vorsorgeaktion

Zunehmend mehr Menschen machen mit. Vorsorge-Koloskopien wurden im vergangenen Jahr so häufig genutzt wie nie, teilt die Felix-Burda-Stiftung mit. Neue Daten zeigen, dass ein jährlich durchgeführter immunologischer Stuhltest eine fast gleichwertige Alternative zur Darmspiegelung sein kann.
Elke Wolf
13.05.2024  09:00 Uhr

Mittlerweile zum 23. Mal stand der März in ganz Deutschland im Zeichen der Darmkrebsvorsorge. Und die Hauptinitiatorin, die Felix-Burda-Stiftung, konnte erfreuliche Zahlen verkünden: 6,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum nutzten im ersten Quartal 2023 die Koloskopie zur Vorsorge und Früherkennung, das entspricht 147.000 Endoskopien. Dabei war der stärkste Monat der vergangenen fünf Jahre der März 2023 mit mehr als 59.000 Koloskopien. Der Aufwärtstrend setzte sich auch im 2. Quartal 2023 fort. Bislang nutzen jährlich rund 560.000 Versicherte dieses Vorsorgeangebot.

Bislang gilt die Koloskopie als der Goldstandard, bei der Tumoren und deren Vorstufen (Polypen) nicht nur entdeckt, sondern auch gleich entfernt werden können. Weniger belastend, da der Darm im Vorfeld nicht komplett entleert werden muss, ist die »kleine Darmspiegelung«, die sogenannte Sigmoidoskopie. Auch dabei ließen sich zwei von drei Krebserkrankungen im Mastdarm und unteren Bereich des Dickdarms verhindern, wenn sie einmalig im Alter zwischen 55 und 64 Jahren durchgeführt wird, teilt das Deutsche Krebsforschungszentrum mit.

Doch auch der immunologische Stuhltest (iFOBT), den sich Versicherte ab 50 Jahren bei ihrem Allgemeinarzt, Gynäkologen, Urologen oder Gastroenterologen abholen und zu Hause durchführen können, sei gut zur Früherkennung geeignet, betonte nun die Stiftung. Beim Arzt abgegeben, wird die Stuhlprobe im Labor auf okkultes Blut untersucht.

»Vergleichen wir eine alle zehn Jahre durchgeführte Vorsorgekoloskopie mit einem jährlich durchgeführten immunologischen Stuhltest, zeigt sich, dass der iFOBT sehr nah an die Leistungsfähigkeit der Darmspiegelung heranreicht, was die Senkung der Mortalität an Darmkrebs betrifft«, sagt Professor Dr. Frank Kolligs, Stiftungs-Kurator und Chefarzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie am Helios Klinikum Berlin-Buch.

Jedoch müssten die Teströhrchen nach der Durchführung zu Hause auch wieder in der Praxis abgegeben werden, mahnte in diesem Zusammenhang das Infozentrum für Prävention und Früherkennung. Statistiken zufolge fanden etwa im Jahr 2022 eine halbe Millionen weniger Proberöhrchen den Weg ins Labor als von den Ärzten ausgegeben wurde.

Im Rahmen der gesetzlichen Krebsfrüherkennung können sich alle Menschen in Deutschland ab 50 Jahren ärztlich über Darmkrebs-Früherkennung beraten lassen und haben zwischen 50 und 54 Anspruch auf einen jährlichen iFOBT. Zudem wird Männern ab 50 Jahren und Frauen ab 55 Jahren alle zehn Jahre eine Koloskopie angeboten. Trotz rückläufiger Zahlen erkranken jährlich noch immer 54.770 Menschen in Deutschland neu an Darmkrebs und annähernd 23.000 sterben daran.

Neue Daten zur Reduktion der Mortalität durch Stuhltests gibt es vom Karolinska-Institut in Stockholm: Dort wurde in einer Kohortenstudie mit fast 380.000 Personen im Alter von 60 bis 69 Jahren bei Einführung des Screenings 2008 mittels Stuhltest untersucht, welchen Einfluss die Untersuchung auf die darmkrebsbedingte Mortalität hat. In der Studie lag die Sterblichkeit in der Gruppe, die in den ersten fünf Jahren der Programmdurchführung zum Stuhltest-Screening eingeladen wurde, im Vergleich zu der Gruppe, die nicht oder erst spät eingeladen wurde, um 14 Prozent niedriger. Dabei wurden im Screening Guajak-basierte Tests auf okkultes Blut (gFOBT) verwendet, während inzwischen die sensitiveren iFOBT eingesetzt werden.

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