Nachhaltige Lösungen beim Botendienst |
Christina Hohmann-Jeddi |
21.09.2022 07:00 Uhr |
Für eine »green last mile«: Ein Lastenfahrrad für Botendienste war auf dem Stand von BD Rowa auf der Expopharm in München ausgestellt. / Foto: PZ/Alois Müller
Eine nachhaltige Option beim Botendienst präsentierte das Unternehmen Apomap: Es bietet eine Software, die Liefertouren mithilfe künstlicher Intelligenz optimiert, um den Ressourcenverbrauch möglichst gering zu halten. In dem Programm liefen alle Botendienst-Aufträge zusammen, berichtete Moritz Schäfer, Cogründer von Apomap. Seien alle Aufträge eingegangen, berechne das System die effizientesten Routen, wobei es auf einen vom Fraunhofer-Institut entwickelten Algorithmus zurückgreife. Die App laufe auf Android und IOS.
Während der Bote die Touren abfahre, sei er lokalisierbar und auch jederzeit über eine Chatfunktion zu erreichen. Die Auslieferungen würden getrackt und die Patienten erhielten Benachrichtigungen über den Status ihrer Lieferung, berichtete Schäfer. In einer kostenlosen Version der Software ließen sich pro Monat 200 Touren optimieren. Wer mehr Fahrten optimieren muss, kann eine kostenpflichtige Version der App wählen.
Besonders umweltverträglich sind Botendienste mit dem Fahrrad: Ein Lasten-E-Bike, mit dem auch Arzneimittel ausgefahren werden können, stellte die Firma Rytle auf dem Stand des Partner-Unternehmens BD Rowa vor. Das E-Bike sei bis zu 180 kg in einem speziellen verschließbaren Wechselbox beladbar, berichtete Peter Pfeil von Rytle. An Lösungen zur passiven und aktiven Kühlung werde derzeit gearbeitet.
Neben dem Energieverbrauch und der Zeitersparnis in Innenstädten haben E-Bikes im Vergleich zu Pkw auch finanzielle Vorteile, sagte Pfeil. »Für sie ist kein Führerschein nötig, es fallen keine Steuer, keine Versicherung und kaum Folgekosten an.« Die neueste Generation der Lastenräder koste etwa 20.000 Euro. Die Fahrzeuge können gekauft, gemietet oder geleast werden. In Gesprächen auf der Messe habe sich gezeigt, dass viele Apothekerinnen und Apotheker an nachhaltigen Lösungen interessiert seien, sagte Pfeil. Die Apothekerschaft sei für Rytle »ein interessantes Feld, das in Zukunft noch interessanter werden könnte«.