Nach Kammerwahl: Aufbruchstimmung in Hessen |
Im Gespräch mit der PZ erläutern Christian Ude und Shamim Eckert ihre Pläne für die Apothekerkammer Hessen. / © PZ/Alois Müller Collage: PZ
Ursula Funke, die der Apothekerkammer Hessen zehn Jahre lang vorgestanden hatte, hatte am Mittwoch überraschend ihren Verzicht auf die Kandidatur erklärt. Ihr Rückzug sowie Udes Kandidatur sorgten für hitzige Diskussionen vor der Wahl. Mit einem denkbar knappen Ergebnis – 14 zu 13 Stimmen bei einer Enthaltung – stimmten die Delegierten für Ude. Damit setzte sich der Darmstädter gegen Schamim Eckert durch, deren Kandidatur schon längere Zeit gesetzt war.
Ude erklärte nach seiner Wahl gegenüber der PZ: »Die vergangenen Tage und Wochen haben gezeigt, dass es zu viel um Personen ging. Es muss viel mehr um Argumente gehen und ich wollte der Versammlung ein sachbezogenes und einzig und allein auf Argumente bezogenes Angebot machen. Das war mir wichtig.«
Die neue Vize-Präsidentin der Kammer, Schamim Eckert, hatte mit ihrer Liste 7 die meisten Stimmen bei der Wahl geholt. Entsprechend gemischt waren ihre Gefühle nach der Wahl, bei der es für die Spitzenposition nicht gereicht hatte. »Es hätte besser und schlechter laufen können. Wir sind bei Null gestartet und haben ein tolles Ergebnis eingefahren. Jetzt hoffen wir, dass wir unsere Ziele erreichen können«, sagte sie gegenüber der PZ.
Die Lager wieder zu einen, sieht Ude als seine erste große Aufgabe. »Ich werde diejenigen, die mich nicht gewählt haben, zusammenbringen. Wir müssen schnell einen Schulterschluss hinbekommen und dann auf Augenhöhe miteinander arbeiten«, so sein Ziel.
Inhaltlich will er in der Kammer den Prozess der Modernisierung vorantreiben, und die Themen Fort-, Weiter- und Ausbildung angehen. »Wichtig ist zudem, dass die Kammer als starke Schulter für die Mitglieder aufgebaut und das auch kommuniziert wird und dass man aus der Kammer heraus den Mitgliedern klarmacht, warum das heute so passiert ist.«
In diesem Punkt dürfte er sich mit seiner neuen Vize einig sein. Die Kammer müsse als Vertreterin der Basis fungieren, damit sich die Mitglieder mit ihr verbunden fühlen, so Eckert. Eine im Vergleich zu früheren Urnengängen deutlich höhere Wahlbeteiligung von rund 40 Prozent sieht sie als wichtiges Signal, dass der gewünscht »Aufbruch« gelingt.
Als große Baustellte für die Kammerarbeit sieht sie die Verteilung der Notdienste. »Es gibt schon deutliche Verbesserungen, aber leider noch nicht in allen Regionen«, so Eckert. Und natürlich werde die Kammer Hessen weiter ihren Teil dazu beitragen, die bundespolitischen Themen vor Ort zu bespielen, Gespräche mit Politikerinnen und Politikern führen und bei Bedarf auch protestieren.