Mutation im Fibronektin-1-Gen schützt Risikopersonen |
Theo Dingermann |
22.04.2024 13:30 Uhr |
Zur Erhärtung der Ergebnisse untersuchten die Forschenden das FN1-Äquivalent beim Zebrafisch. Dabei zeigte sich, dass auch in diesem Modellorganismus ein Funktionsverlust des Gens die Zahl der Gliosen reduziert und den gliovaskulären Umbau sowie die mikrogliale Reaktion verstärkt.
All dies deutet darauf hin, dass eine zu starke Anhäufung von Fibronektin-1 dabei stören könnte, die toxischen Proteine aus dem Gehirn zu beseitigen. Fällt eines der beiden Allele aus, verbessert dies den Abtransport toxischer Proteine aus dem Gehirn.
Vor allem in dem speziesübergreifenden Design liegt die Stärke dieser Arbeit. Sowohl die pathologischen als auch die funktionelle Effekte, die die Forschenden hier nachweisen, lassen es plausibel erscheinen, dass Komponenten der extrazellulären Matrix, darunter vor allem Fibronektin, mit wichtigen pathologischen Aspekten der Alzheimer-Krankheit wie dem Abbau toxischer Proteine, der Integrität der Blut-Hirn-Schranke und der Mikrogliaaktivität in Zusammenhang stehen könnten.
So legt die Studie nahe, dass Veränderungen in der extrazellulären Matrix, insbesondere hinsichtlich der Konzentration von Fibronektin-1, das Risiko für AD bei homozygoten APOEε4-Trägern verringern könnten. Die Ergebnisse zeigen neue Wege auf, wie bei einer Alzheimer-Krankheit interveniert werden könnte, wobei Komponenten der extrazellulären Matrix in den Fokus der Suche nach Zielstrukturen geraten könnten.