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Klingendes Analgetikum

Musik kann Schmerzen lindern – oder verstärken

Über die schmerzlindernde Wirkung von Musik ist schon öfter berichtet worden. Jetzt haben Forscher aus den Niederlanden eine in diesem Zusammenhang wichtige Frage geklärt: Kommt es dabei auf den Musikgeschmack an?
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 22.03.2023  13:00 Uhr

Musikhören kann die Schmerzwahrnehmung verändern und die Schmerzschwelle erhöhen. Das klingende Analgetikum wird daher von den Autoren einer 2016 im »Journal of Music Therapy« erschienenen Metaanalyse als mögliche Ergänzung zum Schmerzmanagement bei Patienten mit akuten oder chronischen Schmerzen empfohlen (DOI: 10.1093/jmt/thab012). Aus Sicht eines Teams um Dr. Hans Timmerman vom Schmerzzentrum der Universität Groningen in den Niederlanden wurde in vielen Studien dabei aber ein entscheidendes Detail noch nicht ausreichend berücksichtigt: Muss man die Musik mögen, damit sie schmerzlindernd wirkt?

Dies haben die Forscher nun an insgesamt 415 gesunden Freiwilligen untersucht. Die Probanden sollten zunächst ihr Lieblingslied nennen sowie ein Lied, das sie absolut nicht ausstehen konnten. Anschließend wurden ihnen diese Lieder nacheinander über Kopfhörer vorgespielt, während ihre Schmerzschwelle mithilfe eines handgehaltenen Druckalgometers (138 Teilnehmer) oder anhand von Stromstößen (277 Teilnehmer) gemessen wurde.

In beiden Gruppen lag die empfundene Schmerzschwelle statistisch signifikant höher, die Probanden empfanden also weniger Schmerz, wenn sie ihr Lieblingslied hörten, als wenn sie den ungeliebten Song vorgespielt bekamen. Nahm man Stille als Referenz, hob die bevorzugte Musik die Schmerzschwelle, während die nicht gemochte Musik sie in fast allen Fällen senkte. Am besten tolerierten die Probanden Schmerzen, wenn sie zuerst das ungeliebte und dann das geliebte Lied vorgespielt bekamen.

Wenn Musik schmerzlindernd wirken soll, muss sie also dem Musikgeschmack des Patienten entsprechen. Das hätte man sich wohl denken können. Darüber hinaus hält die Studie aber eine interessante Erkenntnis zum Wirkmechanismus bereit. Denn dieser ist noch unklar. Möglich wäre etwa, dass der analgetische Effekt von Musik ganz einfach durch Ablenkung zustande kommt. Dagegen spricht allerdings das Ergebnis dieser Untersuchung, denn abgelenkt wird man ja sowohl von Musik, die man mag, als auch von Musik, die man nicht mag. Daher vermuten die Autoren, dass es vielmehr endogene Opioide sind, die beim Hören des Lieblingslieds freigesetzt werden und die die Schmerzlinderung bewirken.

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