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Fröhliche Klänge

Musik kann Reiseübelkeit lindern

Wem regelmäßig auf Reisen speiübel wird, sollte sich im Vorfeld eine Playlist mit fröhlichen oder sanften Musikstücken zusammenstellen. Laut einer chinesischen Studie könnte das Musikhören helfen, sich schneller von einer Reisekrankheit zu erholen.
Barbara Döring
15.09.2025  09:29 Uhr

Schon die Erwartung, von den Symptomen einer Reisekrankheit heimgesucht zu werden, kann bei Betroffenen zur Anspannung führen und körperliche Reaktionen auslösen, die Symptome wie Übelkeit noch beschleunigen. Da Musik bekanntermaßen Anspannungen lindern kann, wollten Forschende der Southwest University in China mit ihrer Untersuchung herausfinden, ob Musikhören auch Menschen mit Reiseübelkeit helfen könnte und welche Stilrichtung dabei am wirkungsvollsten ist.

»Reisekrankheit beeinträchtigt das Reiseerlebnis vieler Menschen erheblich, und bestehende pharmakologische Interventionen bringen oft Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit mit sich«, sagt Studienautor Dr. Qizong Yue. Um Symptome einer Reiseübelkeit zu provozieren, testeten die Forschenden zunächst mit 40 Probanden in einem Fahrsimulator verschiedene Routen, um jene zu finden, die am besten dafür geeignet ist.

Anschließend wählten sie 30 Teilnehmende aus, die über ein mäßiges Gefühl der Reiseübelkeit in der Vergangenheit berichteten. Diese teilten sie in sechs Gruppen auf: vier erhielten im anschließenden Test eine musikalische Intervention, eine Gruppe hörte keine Musik und bei einer anderen wurde die Musik abgestellt, sobald die Person leichte Symptome verspürten.

Auf die Stilrichtung kommt es an

Um in der Gehirnaktivität messbare Signale einer Reisekrankheit zu identifizieren, trugen die Probanden während des Tests im Fahrsimulator Elektroenzephalogramm-(EEG-)Kappen. Zur Erfassung der EEG-Signale  saßen alle Teilnehmenden zunächst einige Minuten still. Anschließend führten sie eine vorgegebene Fahraufgabe durch und berichteten über das Ausmaß ihrer Reiseübelkeit. Nach der »Fahrt« hörten die Teilnehmenden der Musikgruppe eine Minute lang Musik. Danach gaben sie erneut an, wie krank sie sich fühlten.

Das Experiment zeigt, dass Musik Reiseübelkeit lindern kann, wenn man denn die richtige Stilrichtung wählt. So reduzierten fröhliche Klänge die Symptome mit 57,3 Prozent am wirkungsvollsten. Ähnlich hilfreich war sanfte Musik mit einer Reduktion um 56,7 Prozent. Leidenschaftliche Musik linderte die Übelkeit um 48,3 Prozent, während das Anhören trauriger Stücke mit 40-prozentiger Symptomlinderung sogar etwas weniger wirksam war, als keine Musik zu hören (43,3 Prozent).

Die EEG-Messung zeigte, dass sich die Gehirnaktivität im Okzipitallappen der Teilnehmer veränderte, wenn sie über Reisekrankheit berichteten. Empfanden sie starke Symptome, war die gemessene Gehirnaktivität weniger komplex. Je besser sie sich erholten, umso mehr normalisierte sich die Aktivität.

Die Forschenden folgern, dass sanfte Musik Anspannung löst, die Reisekrankheit verschlimmert, während die fröhlichen Klänge Menschen ablenken, indem sie das Belohnungssystem im Gehirn aktivieren. Traurige Musik könnte dagegen negative Gefühle verstärken und das allgemeine Unwohlsein steigern.

Laut der Forschenden stellt Musik für Personen, die unter Reisekrankheit leiden, eine nicht-invasive, kostengünstige und personalisierte Interventionsstrategie dar. Sie weisen jedoch darauf hin, dass die geringe Anzahl von Probanden die Ergebnisse einschränken und dass zur Bestätigung weitere Arbeiten erforderlich seien.

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