Müller plant »Gesundheitswelt« mit KI-Beratung |
Cornelia Dölger |
16.07.2025 15:14 Uhr |
Drogeriekette Müller überrascht die Hersteller mit seinem geplanten Apotheken-Segment / © Imago/Arnulf Hettrich
Im Herbst will dm seinen OTC-Versand aus Tschechien starten. Die »dm-Apotheke« soll dabei in Deutschland nicht als Apotheke mit eigenem Webshop auftreten, sondern im dm-Onlineshop sollen ausgesuchte Non-Rx-Produkte angeboten werden. Dass auch Konkurrent Müller aus Ulm Ähnliches vorhat, war zu erwarten. Nun kündigte das Unternehmen an, dass ab Sommer in Augsburg, Freiburg und Lörrach erste Pilotflächen für die »Gesundheitswelt« im Shop-in-Shop-Konzept eröffnen sollen. Damit reagiere man auf »die steigende Nachfrage nach präventiven Gesundheitslösungen«, teilte Müller mit. Die »Gesundheitswelt« sei für das Unternehmen ein strategisch bedeutendes Wachstumsfeld.
Die Pilotflächen sollen demnach bis zu 120 Quadratmeter umfassen. Geboten werde dort ein »sorgfältig kuratiertes Sortiment rund um Apothekenkosmetik, Naturheilkunde, Functional Food, Nahrungsergänzung und Longevity – mit besonderem Fokus auf frauenspezifische und kindgerechte Bedürfnisse«.
Besonderen Wert will man offenbar auf Beratung legen. Wie Elke Menold, Mitglied der Geschäftsleitung bei Müller, in der Mitteilung betont, gehe es in dem neuen Konzept neben »hochwertigen Produkten« und »smarten Services« um »echte Beratungskompetenz«.
Dabei soll auch KI helfen. Mit »Beratung« ist in diesem Fall allerdings eher Produktempfehlung gemeint. Per Infoterminal oder Smartphone erhielten Kundinnen »persönliche Produktempfehlungen – ein Novum im deutschen Drogeriefachhandel«, wie das Unternehmen schreibt.
Digital hat sich der Ulmer Drogerieriese stärker aufgestellt, wie er in seinem Geschäftsbericht aufführt. Der Onlineshop in Deutschland und Österreich wurde laut Mitteilung auf über 120.000 Artikel ausgebaut und erzielte im Geschäftsjahr 2024/25 ein Bruttoumsatzwachstum im niedrigen dreistelligen Millionenbereich – mit deutlich zweistelliger Wachstumsrate. Müller liege damit über dem Branchenschnitt, das Onlinegeschäft sei »von Beginn an profitabel«.