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Tarifstreit

Morgen sollen MFA streiken

Morgen könnten sich Arbeitsabläufe in Arztpraxen erheblich verzögern. Um den Druck in den Tarifverhandlungen zu erhöhen, legen jetzt auch die Medizinischen Fachangestellten (MFA) ihre Arbeit nieder.
dpa
07.02.2024  09:15 Uhr

Erstmals in der Verbandsgeschichte seien die bundesweit 330.000 MFA zum Warnstreik aufgerufen, erklärte eine Sprecherin des Verbands medizinischer Fachberufe (vmf). In den laufenden Tarifverhandlungen wollten sie so den Druck auf die Arbeitgeber verstärken, um grundlegende Verbesserungen beim Gehalt zu erzielen.

Zu mehreren für Donnerstag parallel geplanten Kundgebungen in Berlin, Dortmund, Hamburg, Marburg, Nürnberg und Stuttgart hatten sich bereits zu Wochenanfang mehr als 1000 Teilnehmer aus allen Bundesländern angemeldet.

Weil nur ein kleiner Teil der Angestellten gewerkschaftlich organisiert sei und es zudem für Mitarbeiter in kleinen Betrieben wie Arztpraxen oft schwierig sei, ihr Streikrecht durchzusetzen, sei nicht absehbar, wie groß die Beteiligung werde, sagte die Sprecherin. Zudem fehlten Erfahrungswerte.

Überall dort, wo Medizinische Fachangestellte nicht zur Arbeit kämen, sei aber ganztägig mit erheblichen Verzögerungen bei den Abläufen und längeren Wartezeiten zu rechnen. »Manche Behandlungen können dann auch gar nicht durchgeführt werden«, sagte die Sprecherin. Einige Arztpraxen sollen aus Solidarität am Donnerstag auch ganz geschlossen bleiben.

Drei ergebnislose Tarifrunden

Zu den Arbeitsbereichen gehören neben Anmeldung und Terminvergabe auch die Assistenz bei Untersuchungen, Behandlungen und chirurgischen Eingriffen. Die Medizinischen Fachangestellten (MFA) seien außerdem zuständig für Dokumentation, Hygienemaßnahmen, Praxismanagement und Abrechnungen.

»Wenn MFA streiken, werden die Auswirkungen also unmittelbar zu spüren sein. Aber nur so gelingt es uns, die Arbeitsbedingungen für die Berufsangehörigen zu verbessern«, so vmf-Präsidentin Hannelore König laut Mitteilung. Patientinnen und Patienten werden um Verständnis gebeten.

Schon im Januar hatte König betont, dass ein Warnstreik nötig werde. In drei Verhandlungsrunden von Oktober bis Dezember 2023 habe sich die Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen/Medizinischen Fachangestellten (AAA) nur »minimal bewegt« und beharre auf ihrem Gesamtpaket von 5,5 Prozent. Das angebotene Einstiegsgehalt sei zu niedrig, kritisiert König. Da zudem die Zuschläge in den Tätigkeitsgruppen reduziert werden sollten, erhielten MFA im 17. Berufsjahr in der höchsten Tätigkeitsgruppe nur eine geringe Steigerung von 0,1 Prozent. 

Der Virchowbund unterstützt den Warnstreik der MFA und ruft alle Praxisinhaber dazu auf, dies ebenfalls zu tun. »Die Praxen sind chronisch unterfinanziert. Das bekommen auch unsere MFA täglich zu spüren«, so Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes, in einer Mitteilung. Der Beruf der MFA müsse im Vergleich zu anderen Gesundheitsberufen attraktiver und konkurrenzfähig werden. Die Probleme beschleunigten den ohnehin wachsenden Fachkräftemangel. Letztlich sei damit die gesamte unmittelbare, wohnortnahe Versorgung bedroht – »und das trifft wiederum alle«.

 

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