| Jennifer Evans |
| 06.11.2019 15:52 Uhr |
Die Verbände aus der Lebensmittelwirtschaft beabsichtigen, den Zucker-, Fett- und Salzgehalt für gesamte Produktkategorien zu reduzieren und nicht nur Sortimente einzelner Lebensmittelhersteller. / Foto: Shutterstock/Goksi
In einer Kleinen Anfrage hat sich die Fraktion unter anderem danach erkundigt, ob die Bundesregierung industrielle Selbstverpflichtungskonzepte wie das sogenannte EU-Pledge kennt und mit Blick auf die NRI berücksichtigt hat. In dieser EU-Initiative haben sich führende Nahrungsmittel- und Getränkehersteller zusammengeschlossen und freiwillig verpflichtet, an Kinder gerichtete Werbung für einige Produkte einzuschränken sowie Produktwerbung an Grundschulen zu unterlassen. Ob die Umsetzung klappt, prüft unter anderem jährlich die Europäische Allianz der Werbeselbstkontrolle.
Nach eigenen Angaben kennt die Bundesregierung die EU-Initiative, kann sie aber derzeit noch auf die nationale NRI übertragen. Hierzulande begleite »ein engmaschiges wissenschaftsbasiertes Produktmonitoring« vom Max Rubner-Institut (MRI) die Strategie und verfolge Veränderungen der Zucker-, Fett- und Salzgehalte. Die entsprechenden Ergebnisse sollen von einem Gremium bewertet werden. Erst auf dieser Grundlage könne das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) dann mit regulatorischen Maßnahmen eingreifen. Die Möglichkeit dieser Nachsteuerung sei ausdrücklich in der Strategie vorgesehen, heißt es. Wie aus der Antwort Bundesregierung hervorgeht, sollen die Ergebnisse des Monitorings Ende März 2020 veröffentlicht werden.
Grundsätzlich begrüße es die Regierung aber, wenn es in Zukunft weniger an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel gebe. Diesbezüglich sei man mit dem Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft im Gespräch, der künftig die Verhaltensregeln in diesem Bereich überarbeiten wolle.