Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Galektin-9

Mögliches neues Target für Immuntherapien

Immuntherapien bei Krebs sind teilweise sehr wirksam, aber nicht bei allen Patienten. Forschende haben nun einen Mechanismus entdeckt, der die Wirksamkeit beeinträchtigt – und damit auch ein neues Target für zielgerichtete Therapien identifiziert.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 13.08.2025  11:22 Uhr

Zu den Krebsarten, bei denen Checkpoint-Inhibitoren mangels Wirksamkeit nicht eingesetzt werden können, zählt die chronisch-lymphatische Leukämie (CLL). Die Wirkstoffe demaskieren Krebszellen gegenüber dem körpereigenen Immunsystem und sorgen so dafür, dass die Krebszellen von T-Zellen attackiert und abgetötet werden. Bei CLL können sie nicht wirken, weil die T-Zellen bei dieser Krebsart erschöpft sind. Erschöpfte T-Zellen haben ihre Fähigkeit, Infektionen und Krebs abzuwehren, verloren.

Um herauszufinden, wie die T-Zell-Erschöpfung bei CLL genau zustande kommt, hat ein Team aus Forschenden des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Luxemburg Institute of Health die T-Zellen von CLL-Patienten en détail untersucht. Für ihre im Fachjournal »Nature Communications« veröffentlichte Arbeit verwendeten die Wissenschaftler um Dr. Laura Llaó Cid vom DKFZ T-Zellen aus dem Blut, dem Knochenmark und den Lymphknoten von Patienten sowie ein CLL-Mausmodell.

Galektin-9 führt zu T-Zell-Erschöpfung

Sie fanden heraus, dass insbesondere die T-Zellen aus den Lymphknoten stark erschöpft waren. Eine zentrale Rolle bei dieser Erschöpfung spielte Galektin-9, ein Protein, das bereits früher mit einem fehlenden Ansprechen auf eine Immuntherapie bei Krebs in Verbindung gebracht worden war. Galektine sind immunregulatorische Proteine, die Kohlenhydrate über eine β-Galactosid-Bindung binden können. Galektin-9 bindet an den Rezeptor TIM-3 auf der Oberfläche von T-Zellen, was die Aktivität dieser Zellen drosselt und zu ihrer Erschöpfung beiträgt.

Die CLL-Zellen aus den Lymphknoten schütteten Galektin-9 in großer Menge aus. An Mäusen konnten die Forschenden zeigen, dass eine Blockade von Galektin-9 die Immunantwort deutlich verbessert und das Tumorwachstum verlangsamt. Eine hohe Galektin-9-Konzentration war auch bei anderen Krebsarten wie Nieren- und Hirntumoren mit einer schlechteren Prognose verbunden.

»Bei der CLL und bei anderen Krebsarten korreliert eine hohe Expression von Galektin-9 mit schlechteren Überlebensraten. Das ist ein starker Hinweis auf seine Rolle bei der Immunabwehr und sein Potenzial als therapeutische Zielstruktur«, sagt Seniorautorin Dr. Martina Seiffert in einer Mitteilung des DKFZ. Die Forschenden hoffen, mit ihrer Arbeit den Grundstein für die Entwicklung neuer Immuntherapien gelegt zu haben, von denen auch Patienten profitieren können, bei denen die bestehenden Immuntherapien unwirksam sind.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa