Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Avapritinib

Möglicher Therapieansatz gegen hochgradige Gliome bei Kindern

Pädiatrische hochgradige Gliome sind besonders aggressive Hirntumoren bei Kindern, die bisher schwer behandelbar sind. Eine Forschungsgruppe hat nun ein potenzielles Angriffsziel entdeckt und mit dem bereits etablierten Wirkstoff Avapritinib einen möglichen neuen Therapieansatz für diese Tumoren gefunden.
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 17.03.2025  16:20 Uhr

Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 2200 Kinder und Jugendliche an Krebs. Die häufigste Art solider Tumoren in dieser Altersgruppe sind ZNS-Tumoren wie Gliome, die sich aus Zellen des Stützgewebes im Gehirn entwickeln. Besonders aggressiv und schwer zu behandeln sind dabei die pädiatrischen hochgradigen Gliome (pHGG).

Ein Forschungsteam um Dr. Lisa Mayr vom Department of Pediatric Oncology der Harvard Medical School in Boston hat nun einen vielversprechenden Therapieansatz zur Behandlung von pHGG entdeckt. Die Wissenschaftler fanden anhand von Gewebeproben heraus, dass bei dieser Krebsart häufig der Rezeptor Platelet-Derived Growth Factor Receptor Alpha (PDGFRA) genetisch mutiert oder in erhöhter Anzahl vorhanden ist. Der Wachstumsfaktor PDGF, der an diesen Rezeptor bindet, fördert das Krebswachstum auf verschiedene Weise.

Wie Mayr und Kollegen aktuell im Fachjournal »Cancer Cell« berichten, lässt sich PDGFRA selektiv durch den Tyrosinkinaseinhibitor Avapritinib hemmen. Dieses Medikament ist bereits für Erwachsene zugelassen, unter anderem zur Behandlung von fortgeschrittenen gastrointestinalen Stromatumoren mit einer bestimmten PDGFRA-Mutation.

Erste positive Ergebnisse

Circa 15 Prozent der 261 untersuchten Gewebeproben wiesen PDGFRA-Mutationen und/oder eine erhöhte Zahl an Genkopien auf. »Frühere Versuche, PDGFRA in pHGG zu blockieren, waren klinisch erfolglos, wahrscheinlich aufgrund schlechter Verträglichkeit und mangelnder Penetration in das zentrale Nervensystem« heißt es in einer Pressemitteilung der Medizinischen Universität Wien, an der der Studienleiter Professor Dr. Johannes Gojo lehrt.

Die Forschenden konnten in Labor- und Tiermodellen zeigen, dass Avapritinib gezielt und selektiv PDGFRA hemmt und die Blut-Hirn-Schranke bei Mäusen und Menschen effektiv überwindet. »Die PDGFRA-Veränderungen in hochgradigen Gliomen führen zu einer erhöhten Aggressivität und gesteigertem Wachstum, schaffen aber gleichzeitig einen Angriffspunkt für effektive Therapiestrategien«, fasste Gojo zusammen.

Erste klinische Erfahrungen der Therapie mit Avapritinib bei Kindern und jungen Erwachsenen mit überwiegend rezidivierten oder refraktären PDGFRA-veränderten hochmalignen Gliomen haben gezeigt, dass Avapritinib gut vertragen wird. In drei von sieben Fällen sprach eine Radiotherapie an. »Tumore mit speziellen PDGFRA-Veränderungen, die zuvor resistent gegenüber der Standardtherapie Bestrahlung waren, haben auf diesen neuen Therapieansatz angesprochen. Unsere Erkenntnisse lieferten die Grundlage für eine internationale klinische Phase-1/2-Studie und für weitere Kombinationsstudien zu Avapritinib bei pädiatrischen hochgradigen Gliomen mit PDGFRA-Veränderungen«, sagte Mayr abschließend.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa